Walt Disney hat mit seinem Streaming-Geschäft im zweiten Quartal dieses Jahres erstmals einen Gewinn erzielt - und damit ein Quartal früher als erwartet. Das Segment, zu dem neben Disney+ auch Hulu und ESPN+ gehören, verbuchte einen Umsatz von 6,4 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 47 Millionen Dollar, nachdem die Sparte vor einem Jahr noch Verluste von mehr als einer halben Milliarde verzeichnete.

Die Entwicklung ist auch deshalb bemerkenswert, weil sich die Zahl der zahlenden Abonnenten nur gering erhöhe: 153,8 Millionen waren es im dritten Quartal. Während die Zahl auf dem amerikanischen Heimatmarkt um 800.000 anstieg, kamen international sogar einige Abonnenten abhanden.

Unterm Strich machte der Disney-Konzern im zweiten Quartal 2024 einen Gesamtumsatz von 23,2 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Wall Street übertroffen.  Zurückzuführen ist das kräftige Plus vor allem auf die starke Entwicklung der Entertainment-Sparte, die etwa durch Steigerungen im Direktvertrieb und den Erfolg des Kino-Hits "Alles steht Kopf 2" einen Gewinnsprung verzeichnete. In diesem Segment beliefen sich die Einnahmen während des zweiten Quartals 2024 auf 10,6 Milliarden US-Dollar, vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn fiel mit 1,2 Milliarden Dollar sogar um mehr als 100 Prozent höher aus als vor einem Jahr. 

"Unsere Leistung im dritten Quartal zeigt die Fortschritte, die wir bei unseren vier strategischen Prioritäten in den Bereichen Kreativstudios, Streaming, Sport und Experiences gemacht haben", sagte Disney-CEO Bob Iger. "Dies war ein starkes Quartal für Disney, angetrieben von ausgezeichneten Ergebnissen in unserem Unterhaltungssegment sowohl an den Kinokassen als auch im Direct-to-Consumer-Bereich, da wir zum ersten Mal in unserem kombinierten Streaming-Geschäft Profitabilität erreicht haben und ein Quartal vor unserer vorherigen Prognose lagen."

Und doch läuft bei Disney nicht alles wie geplant. So hat die Experience-Sparte, zu der etwa die Freizeitparks und Kreuzfahrt-Aktivitäten zählen, ein schwächeres Quartal hinter sich. Mit Besserung ist wohl erst mal nicht zu rechnen. So erwartet Disney, dass etwa die Olympischen Spiele negative Auswirkungen auf die Besucherzahlen von Disneyland Paris haben könnten.