Als RTLzwei Mitte Juni die letzte Folge der viele Jahre im Vorabendprogramm des Senders vertretenen Daily Soap "Köln 50667" zeigte, sah die unmittelbare Nachfolge noch wie eine vorübergehende Lösung aus, um den Sport-Sommer mit Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Sommerspielen zu überbrücken. Die Sozial-Reportage-Reihe "Hartz und herzlich – Tag für Tag" läuft seitdem auch um 18:05 Uhr – und wird dort auch künftig beheimatet bleiben, wie RTLzwei gegenüber DWDL.de bestätigt hat.



Zur neuen Fernsehsaison werden auf diesem wichtigen Slot dann erstmals auch neue Geschichten aus Mannheim und später auch Rostock zu sehen sein. Die neue Staffel, erneut produziert von UFA Show & Factual startet am 26. August. Bisher waren von "Hartz und herzlich – Tag für Tag" auf den Sendeplätzen vor den beiden Soaps wahlweise neue Episoden oder Re-Runs beheimatet.

Marco Kunze © RTLzwei Marco Kunze
"Die täglichen 'Hartz und herzlich'-Ausgaben haben sich zuletzt auf dem 17-Uhr-Sendeplatz enorm gut entwickelt", erklärt Marco Kunze, SVP Multichannel Strategy & Marketing bei RTLzwei. "Wir haben Rekordwerte erreicht, die wir seit 2013 nicht mehr hatten. Auch im Streaming hat die Marke merklich angezogen und ist sehr erfolgreich. Entsprechend mussten wir der Marke jetzt einfach auch das Vertrauen für den Sendeplatz um 18 Uhr aussprechen." Man habe zudem erkannt, dass im Linearen auch das Zusammenspiel mit der weiterhin nach 19 Uhr laufenden Daily "Berlin – Tag & Nacht" funktioniere. Auf dem 17-Uhr-Sendeplatz holte die Sozialreportage 2024 bisher um die fünf Prozent Marktanteil bei den Umworbenen, "Köln 50667" kam eine Stunde später auf nur rund die Hälfte.

Während von "Köln 50667" bisher pro Jahr um die 250 neue Folgen zu sehen waren, will sich Kunze derzeit noch nicht festlegen, welches Volumen "Hartz und herzlich – Tag für Tag" haben wird. "Darüber sind wir im Gespräch mit der UFA. Wir wollen sicherstellen, dass die neuen Folgen eine gleichbleibend hohe Qualität haben." Klar sei nur, dass man das Volumen "massiv ausbauen" wolle. Bisher kommt die tägliche Version des Formats (gestartet 2018) auf knapp 400 Episoden.

RTLzwei plant auch Neues für den Nachmittag

Die Entscheidung, künftig mit "Hartz und herzlich" in die Schiene nach 18 Uhr zu gehen, bringt weit weniger Risiko mit sich als nun auf ein gänzlich neues Format zu setzen. Dass Sender in diesen Zeiten im Zweifel lieber auf Nummer sicher gehen, lässt sich derzeit durchaus öfter feststellen. Pilotierungen von neuen Formaten sollen bei RTLzwei in kommender Zeit etwas früher unterkommen. Kunze verriet DWDL.de, dass man auf den Sendeplätzen um 16 und 17 Uhr nun zunächst auf Wiederholungen von "Hartz und herzlich" setzen wolle, gleichzeitig für den Slot um 16 Uhr aber "andere Formate und Pilotierungen" in Planung habe.

Auf genaue Formate wollte er sich nicht festnageln lassen. Allerdings hat RTLzwei im Sommer beim Screenforce Festival schon verraten, dass man mit "Unser Supermarkt - mit Herz und Humor" (Produktion: Brot & Butter) an einem Format rund um einen Kölner Rewe arbeitet. Und dann wäre da noch ein Projekt, das Filmpool beisteuert, jene Firma also, die bis Juni den 18-Uhr-Sendeplatz von RTLzwei bespielte. Von Filmpool wurde nach DWDL.de-Infos ein Format rund um Familienretter umgesetzt.



Bevor die neuen Formate auf den Schirm kommen, will RTLzwei indes kräftig für "Hartz und herzlich" trommeln. Die Rede ist von einer kommenden breit angelegten Marketingkampagne in TV, Digital, Print und Radio. Kunze sagt: "Eine große Kampagne zu 'Hartz und herzlich' zu starten, ist mir ein Bedürfnis, und das schon eine ganze Weile. Wir wollen das Bild zurechtrücken, das einige Menschen von dem Format haben. Wir zeigen in ‚Hartz und herzlich‘ enge Gemeinschaften, die durch Zusammenhalt und positive Werte bestechen. Das wollen wir in der Kampagne herausstellen."