Alexandra Föderl-Schmid kehrt in die Redaktion der "Süddeutschen Zeitung" zurück. Das hat der Verlag am Donnerstag bestätigt. Demnach soll sie voraussichtlich ab September wieder als Nachrichtenchefin tätig sein. Geplant ist, dass Föderl-Schmid den Newsdesk gemeinsam mit Jens Schneider leiten wird.

Aus der Chefredaktion scheidet die Journalistin hingegen aus - "auf eigenen Wunsch", wie es heißt. "Gemeinsam mit der Redaktion freuen wir uns darauf, wieder eng mit Alexandra Föderl-Schmid zusammenzuarbeiten", erklärten die beiden "SZ"-Chefredakteure Wolfgang Krach und Judith Wittwer. Und Fördel-Schmid selbst sagte: "Ich freue mich, wieder in die Redaktion zurückzukehren."

Alexandra Föderl-Schmid sah sich über Monate hinweg Plagiatsvorwürfen ausgesetzt. Von diesen blieb allerdings nur wenig übrig. Nachdem zunächst die Uni Salzburg mit Bezug auf ihre Doktorarbeit "kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten" feststellen konnte und entschied, dass sie ihren Doktortitel behalten darf, wurde sie auch hinsichtlich ihrer Arbeit bei der "SZ" nach der Prüfung durch Expertenkommission unter der Leitung des früheren "Spiegel"-Chefredakteurs Steffen Klusmann vom Vorwurf, systematisch und in großem Umfang plagiiert zu haben, wenig übrig, auch wenn Krach und Wittwer von "Verstößen gegen die journalistischen Standards" sprachen, "über die wir nicht hinwegsehen können" (DWDL.de berichtete).

Der Abschlussbericht machte aber sehr deutlich, "bis auf ganz wenige Ausnahmen" seien "keine Verstöße gegen publizistische Standards" auszumachen gewesen. "Insgesamt betrachtet ist dieser Fall weit entfernt von einem Plagiatsskandal", hieß es. Und weiter: "Wer Föderl-Schmid vorwirft, sie habe systematisch und in großem Umfang plagiiert, versteht nicht, wie tagesaktueller Journalismus funktioniert."

Bereits im Mai, nach der Vorstellung des Berichts, hatten Wolfgang Krach und Judith Wittwer angekündigt, dass Föderl-Schmid in die Redaktion zurückkehren wird. Dass es in wenigen Wochen so weit sein wird, dürfte es der "SZ", vor allem aber Alexandra Föderl-Schmid ermöglichen, endlich einen Schlussstrich unter die Angelegenheit zu ziehen.