Die National Basketball Association NBA hat die Übertragungsrechte für die Saisons 2025/2026 bis 2035/2036 vergeben. Und nicht nur der Zeitraum ist mit elf Jahren sehr lang, auch der Erlös, den man damit einstreicht, fällt üppig aus: In Summe werden es am Ende 77 Milliarden US-Dollar sein. Während die existierende Partnerschaft mit Disney verlängert wurde, sind NBC Universal und Amazon als neue Partner mit an Bord.

Der Betrag fällt dabei nicht nur deshalb so hoch aus, weil Sport-Übertragungen in einer sich weiter fragmentierenden Welt mit ihren enormen Reichweiten immer stärker herausstechen, sondern auch, weil die Deals neben den USA auch viele internationale Märkte betreffen. Die NBA und WNBA-Spiele, die sich NBC Universal gesichert hat, werden demnach ab der Saison 2025/26 unter anderem auch in allen Märkten mit Sky Sport von Sky übertragen, was dementsprechend auch Deutschland umfasst. NBC Universal hat sich  anderem bis zu 100 Spiele der Regular Season der NBA gesichert, mehr Playoff-Spiele als die anderen Partner, den Doubleheader zur Eröffnung der Saison oder auch das NBA All Star-Game.

Neu mit an Bord ist auch Amazon, das sein Angebot an Live-Sport unter anderem mit 66 Spielen der Regular Season ausbaut, dazu kommen u.a. die Viertel- und Halbfinals der Knockout-Runde des Emirates NBA Cups sowie des Championship Game sowie ein Drittel der Erst- und Zweitrundenpartien der Playoffs. International fällt das Paket in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, sogar noch größer aus und umfasst weitere 20 Spiele der Regular Season, eine Conference Finals Series jedes Jahr und die NBA Finals in sechs der elf Jahre umfassenden Rechteperiode. Zugleich wird man der strategische Partner der NBA für den NBA League Pass.

Disney hat sich in den USA unterdessen 80 Spiele der Regular Season gesichert und wird unter anderem auch weiterhin die fünf Spiele an Weihnachten sowie die NBA Finals übertragen. Auch Disney wird die Rechte in vielen weiteren Ländern international auswerten, entweder unter der Marke ESPN oder der Marke Disney+ - bei letzterer ist von "ausgewählten Märkten in Asien und Europa" die Rede. Ob das auch in Deutschland der Fall sein wird, ließ sich noch nicht klären. Eine Antwort auf eine DWDL-Anfrage steht bislang noch aus. Unklar ist auch noch, ob DAZN, das bislang der größte NBA-Partner in Deutschland ist, auch über die kommende Saison hinaus weiter Rechte halten wird.

Ein großer Verlierer der Rechtevergabe ist nach aktuellem Stand in jedem Fall Warner Bros. Discovery, das in den USA mit seinem Sender TNT fast 40 Jahre Partner der NBA war. Der Konzern hatte als langjähriger Partner dabei zunächst sogar ein exklusives Verhandlungsfenster, wurde sich mit der NBA aber nicht einig. Erst danach konnten sich alternative Bieter bewerben. WBD sah sich die Sache trotzdem zunächst noch in Ruhe an, weil man sich im Vertrag auch das Recht hatte einräumen lassen, ein sogenanntes "Matching Offer" abgeben zu dürfen - sprich: Sobald ein Konkurrent den Zuschlag erhält, darf Warner Bros. Discovery die gleichen Konditionen bieten und müsste dann dann den Zuschlag bekommen, so zumindest die Sicht von WBD. Warner Bros. Discovery gab nun ein solches Matching Offer fürs kleinste Paket ab, das an Amazon ging - die NBA wies es aber zurück.

"Das jüngste Angebot von Warner Bros. Discovery entsprach nicht den Konditionen des Angebots von Amazon Prime Video, und deshalb haben wir eine langfristige Vereinbarung mit Amazon getroffen", ließ die NBA mitteilen. Bei Warner sieht man das völlig anders. Man habe das gleiche Angebot wie Amazon abgegeben und sei der Ansicht, dass die NBA es daher nicht zurückweisen dürfe. "Wir sind der Meinung, dass sie unsere vertraglichen Rechte in Bezug auf die Saison 2025/26 und darüber hinaus grob falsch interpretiert haben, und wir werden entsprechende Maßnahmen ergreifen." Hier droht nun also noch ein Rechtsstreit und bis zu dessen Ausgang auch Unsicherheit für den neuen wie alten Rechteinhaber.