Der Etat der Deutschen Welle (DW) wird 2025 voraussichtlich um 15 Millionen im Vergleich zum laufenden Jahr steigen. Das geht aus dem Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 hervor, der nun verabschiedet wurde. Im Vergleich zur mittelfristigen Finanzplanung ist es sogar ein Plus in Höhe von 25 Millionen Euro. In diesem Jahr liegt der Etat des Auslandssenders bei rund 410 Millionen Euro, es ist also ein verhältnismäßig moderates Plus. Beim Sender zeigt man sich aber schon fast überschwänglich. 

DW-Intendant Peter Limbourg spricht von einer "strukturellen Stabilisierung [...] in geopolitisch herausfordernden Zeiten". Das sei ein starkes Zeichen für die Pressefreiheit und die richtige Investition, "um weltweit gegen Desinformation und Zensur vorzugehen". Die Bundesregierung reagiere damit auch auf die gewachsenen Anforderungen und Relevanz der DW, so Limbourg weiter. 2023 habe man die Reichweite des Senders auf 320 Millionen wöchentliche Nutzerkontakte steigern können. 

Im vergangenen Jahr musste Limbourg eine Reihe von harten Sparmaßnahmen im Hinblick auf 2024 umsetzen, weil nicht nur das Budget leicht von 413 auf 410 Millionen Euro gesenkt wurde, sondern weil man sich auch mit erheblich gestiegenen Kosten konfrontiert sah. So beendete man das Arbeitsverhältnis von 50 Mitarbeitenden und reduzierte das Beschäftigungsverhältnis bei 150 weiteren. Insgesamt wurden so 100 Vollzeitäquivalente abgebaut. 

Die Einsparungen im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Welle auch mit Tarifabschlüssen begründet. Aktuell laufen erneut Tarifverhandlungen zwischen DW und Gewerkschaften für die insgesamt 3.800 festen und freien Mitarbeitenden des Auslandssenders. Diese Verhandlungen wolle man "im Lichte des aktuellen Tarifabschluss des Bundes" durchführen, heißt es vom Sender. 

Anders als die öffentlich-rechtlichen Anstalten finanziert sich die Deutsche Welle nicht über den Rundfunkbeitrag, sondern direkt über den Haushalt der Bundesregierung. Das Geld für den Betrieb des Auslandssenders kommt also aus Steuermitteln. Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung wird nun noch im Bundestag diskutiert und soll dort im November beschlossen werden. 

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