Alec Baldwin ist ein freier Mann. Der Prozess gegen den Schauspieler, bei dem ihm im schlimmsten Fall eine 18-monatige Haftstrafe gedroht hätte, ist am Freitag überraschend von der Richterin eingestellt worden. Im Prozess ging es um den Todesfall am Set des Westerns "Rust": 2021 starb Kamerafrau Halyna Hutchins durch den Schuss eines Revolvers, den Baldwin während des Drehs, wie vom Regisseur verlangt, zückte. Der Prozess sollte klärte, ob Baldwin fahrlässig gehandelt habe. Der Hollywoodstar beteuerte, den Abzug nicht betätigt zu haben. Wie die scharfe Munition überhaupt ans Set kam, ist noch immer unklar.
Der Prozess gegen Alec Baldwin lief erst seit vergangenem Dienstag - und ist nun also schnell wieder vorbei. Grund für das überraschende Ende des Verfahrens sind vorenthaltene Beweise. Das hatte Baldwins Verteidigung der Staatsanwaltschaft vorgeworfen - die Richterin folgte der Argumentation und beendete den Prozess.
Konkret ging es um weitere Patronenkugeln, die erst vor einigen Wochen aufgetaucht waren und die der Richterin am Freitag präsentiert wurden. Baldwins Verteidiger argumentierten, diese Munition hätte früher Teil des Verfahrens sein müssen, unter anderem in ballistischen Untersuchungen. Die Staatsanwältin entschied allerdings, dass diese Kugeln nichts mit dem eigentlichen Verfahren zu tun haben. Warum man die Verteidigung über den ganzen Sachverhalt nicht informierte, konnte die Staatsanwältin gegenüber der Richterin schließlich nicht einleuchtend erläutern.
"Die verspätete Offenlegung dieser Beweise während des Prozesses hat die effektive Verwendung von Beweismitteln in einer Weise behindert, dass sie die grundsätzliche Fairness des Verfahrens beeinträchtigt hat", erklärte die Richterin. Alec Baldwin zeigte sich erleichtert ob der Entscheidung und brach im Gerichtssaal in Tränen aus, ein offizielles Statement von ihm gab es nicht. Die Klage gegen ihn kann nun allerdings nicht mehr neu eingereicht werden, zivilrechtliche Schritte gegen den Schauspieler sind weiterhin möglich.
Bereits verurteilt wurde wegen des Todesfalls die zuständige Waffenmeisterin von "Rust", Hannah Gutierrez-Reed. Sie war in ihrer Position für die Sicherheit beim Umgang mit Waffen zuständig. Wegen fahrlässiger Tötung wurde die junge Frau im März zu 18 Monaten Haft verurteilt - Höchststrafe.