Der WDR und der Beitragsservice werden länger bestreikt als ursprünglich gedacht. Seit Donnerstag läuft ein eigentlich 48-stündiger Warnstreik, der in der Nacht von Freitag auf Sonntag beendet werden sollte. Dazu wird es aber nicht kommen, stattdessen geht der Streik bis einschließlich Montag weiter. Erst am Dienstag um 2 Uhr wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsausstand beenden. 

ver.di verweist auf einen Austausch mit den Beschäftigten des Bundesanzeigers, die sich bereits seit 55 Tagen im Streik befinden. Diese hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von WDR und Beitragsservice besucht, dabei sei die Idee zu einem Gegenbesuch entstanden. "Zur Unterstützung der Kollegen und zur Durchsetzung unserer eigenen Forderungen haben alle 3 Gewerkschaften beschlossen, den Warnstreik bis zum Dienstag, 16.7.2024, zu verlängern", heißt es von ver.di. Am kommenden Montag soll ab 11 Uhr eine Kundgebung vor dem DuMont-Haus in Köln stattfinden. 

Von Deutschen Journalisten-Verband (DJV) heißt es, die Kolleginnen und Kollegen beim WDR seien "wütend über das fehlende Verantwortungsgefühl ihres Arbeitgebers".  DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah sagt: "Wir wollen nicht streiken, wir müssen. Der WDR hat sich bei seinen Tarifabschlüssen mit den Gewerkschaften immer an dem des Öffentlichen Dienstes orientiert. Davon will er jetzt nichts mehr wissen. Im Gegenteil. In den letzten Verhandlungsrunden hat der Sender nicht mal ein verbessertes Angebot vorgelegt. Und das, was sie als ‘Angebot’ gegenüber Dritten skizzieren, ist schlechter als die Angebote fast aller anderen ARD-Anstalten."

Der WDR bezeichnete die Forderungen der Gewerkschaften in der Vergangenheit als "unrealistisch" und verwies darauf, dass man nur das Geld ausgeben könne, das man sicher zur Verfügung habe. Die Streiks haben derweil weiter Auswirkungen auf das Programm, am Donnerstag konnte etwa die "Aktuelle Stunde" nur mit sichtbaren Einschränkungen gesendet werden. Außerdem musste der WDR verschiedene "Lokalzeit"-Ausgaben zusammenlegen. 

Der eigentlich mal als 48-stündige Streik angekündigte Arbeitsausstand betraf übrigens auch NDR, BR und SWR. Hier geht die Arbeitsniederlegung, Stand jetzt, wie geplant in der Nacht von Freitag auf Samstag zu Ende, es gibt also keine Verlängerung des Streiks.