Die jüngsten Ergebnisse der Funkanalyse Bayern haben "17:30 live für Bayern", also dem Sat.1-Regionalfenster am Vorabend, neue Rekord-Reichweiten bescheinigt. Den Erhebungen zufolge schauen montags bis freitags 435.000 Personen das Regionalprogramm von Sat.1 Bayern. 2023 waren es noch 392.000. Die Funkanalyse Bayern wird Jahr für Jahr mittels Umfragen erhoben. Der Befragungszeitraum ist jeweils zu Beginn eines Jahres. 2023 wurde von Anfang Januar bis Anfang April abgefragt – somit fielen zumindest die letzten Interviews in einen Zeitraum, in dem Sat.1 sein letztlich erfolgloses Nachmittagsformat "Volles Haus" rund um "17:30" strickte. Bei der jüngsten Befragung in Q1 2024 war "Volles Haus" längst wieder Geschichte.

 

Die genauen Zahlen zeigen, dass "17:30 live für Bayern" zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer ab 14 Jahren zum Sender lockt. So erreicht Sat.1 in Bayern zwischen 17:30 und 18 Uhr im Schnitt 12,6 Prozent Marktanteil. Vor 17:30 Uhr liegt die Quote gemäß FAB 2024 bei 5,1 Prozent, zwischen 18 und 18:30 Uhr sind es sogar nur 3,7 Prozent. Bei den 14- bis 59-Jährigen steigert sich das bayerische Regionalprogramm sogar auf 16,7 Prozent, das nationale Programm erreicht in der halben Stunde zuvor in Bayern 8,6 Prozent, nach 18 Uhr sinkt der Wert dann auf 5,6 Prozent.

Bei den 14- bis 49-Jährigen hat Sat.1 in Bayern seine Marktführung zur Regionalfensterzeit ausgebaut – auf 18,9 Prozent. Somit liegt man vor Vox, die ebenfalls noch zweistellig sind. Und auch der BR hält zu der Zeit nicht mit Sat.1 mit. Nach 17:30 Uhr kommt er nach aktuellen FAB-Zahlen auf knapp sechs Prozent.

Zulegen konnte übrigens auch ein Regionalfenster von RTL auf dem 18-Uhr-Sendetermin: a.tv, der schwäbische Regionalfernsehsender, hat sein Ergebnis von 8,9 auf nun 9,7 Prozent gesteigert. An die Marktanteile des Sat.1-Regionalprogramms kommt man aber dennoch nicht heran. Die Zahl der Personen, die gemäß FAB wochentags bayerisches Lokalfernsehen schauen, blieb indes unverändert: Sie lag auch 2024 bei 746.000. An die Spitzenwerte von vor rund zehn Jahren mit teils 880.000 kommt man somit nicht mehr heran, gegenüber 2022 hat man aber zugelegt. a.tv erzielt um 18 Uhr im RTL-Fenster knapp 300.000 Seherinnen und Seher im Schnitt, mehr hat nur das Franken Fernsehen mit 484.000 und München.TV/RTL München Live mit annähernd 700.000. 

Einen wesentlichen Teil der FAB-Daten machen zudem auch Reichweiten-Daten von bayerischen Radioprogrammen aus. Insbesondere für die Lokalfunker, die keine klassische MA-Ausweisung haben, sind die Zahlen wichtig. Die FAB hat ergeben, dass die Tagesreichweite von Lokalradioprogrammen 2024 bei 2,64 Millionen liegt und somit 0,05 Millionen unter dem Wert von 2023. 78,5 Prozent der Ab-14-Jährigen hören Radio, weniger als vor einem Jahr (81,3%). Mit 87,3 Prozent hören übrigens die Menschen in den Sechzigern am regelmäßigsten Radio – mit 248 Minuten täglich nutzt die Gruppe der 50- der 59-Jährigen das Medium am Meisten. Zum Vergleich: Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es nur 134 Minuten.



In Sachen Marktanteil bei den Bürgerinnen und Bürgern ab 14 hat Antenne Bayern diesmal deutlich zugelegt, nachdem der Sender in den vorigen Jahren immer etwas verloren hat. Diesmal stieg die Quote um 1,2 Punkte auf 14,1 Prozent. Bayern 3 gab um sechs Zehntel auf 9,9 Prozent ab, Bayern1 verlor acht Zehntel auf 26,1 Prozent.

Überraschung bei Kompetenzzuordnung

In diesem Zusammenhang werden bei den Angerufenen auch immer bestimmte Kompetenzen abgefragt, die diese Radioprogrammen zuordnen sollen. Die Ergebnisse sind für Radiomacherinnen und -macher wichtige Indikatoren, wie ihr bestimmte Teile ihres Angebots ankommen. Wenig überraschend liegt Antenne Bayern bei Mitmachaktionen und Gewinnspielen ganz vorn, aber auch bei Verkehrsmeldungen. In Sachen Professionalität fiel das Ergebnis ähnlich stark aus wie bei Bayern 1. Bayern 1 bekam hohe Zustimmungswerte für die Morgensendung und die Sendungen tagsüber. Erstaunlich ist, dass man in Sachen überregionaler Information trotz des BR-Reporter-Netzwerks knapp hinter Antenne Bayern lag. Lokalprogramme setzten sich in puncto Veranstaltungshinweise und lokaler Information an die Spitze. Auf dem Vormarsch sind zudem DAB+-Geräte, 49,8 Prozent der Befragten gaben an, dass in ihrem Haushalt mindestens ein solches Gerät steht – somit hat sich der Wert binnen sechs Jahren fast verdoppelt.