Im generellen Bestreben, dass nicht mehr jede Landesrundfunkanstalt alles selbst macht, hat die ARD nun die Gündung eines zentralen "Sporthubs" beim WDR in Köln beschlossen. Er nimmt mit der Handball-WM der Männer im Januar kommenden Jahres seine Arbeit auf und soll solche Sportgroßereignisse standardisiert und crossmedial für alle Ausspielwege - also Radio, Online und Fernsehen - abwickeln.

Ohne genaue Zahlen zu nennen spricht die ARD von "erheblichen Einsparungen im Sportproduktionsbudget", die sich dadurch ergeben sollen. So ließen sich durch Remote- und Cloudlösungen "perspektivisch insbesondere die Aufwände vor Ort stark reduzieren", auch die Landesrundfunkanstalten würden durch die zentrale Bereitstellung von Produktionsressourcen und -infrastruktur "dauerhaft deutlich entlastet".

Es geht hier aber nur um die Abwicklung, die Federführungen der Sender für die jeweiligen Sportereignisse bleiben unverändert bestehen. Durch die Einsparungen will man Investitionen in innovative und smarte Technikkonzepte ermöglichen und Synergie-Effekte mit sportschau.de und der "Sportschau"-Redaktion schaffen. Dass der Sporthub beim WDR angesiedelt ist, ergibt Sinn, weil der WDR seit 2022 die Sportintendanz der ARD innehat und u.a. die "Sportschau" verantwortet. Seit 2020 übernimmt man auch schon die zentrale Abwicklung aller Wintersportereignisse.

Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke sagt: "Mit dem ARD-Sporthub machen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einer noch engeren Zusammenarbeit in der ARD. Wir können so unsere Produktionskosten erheblich reduzieren und schaffen Raum für Innovationen. Dabei ist es unser Ziel, die bewährte Kooperation zwischen ARD und ZDF im Sport auch an dieser Stelle fortzuführen." WDR-Intendant Tom Buhrow: "Der WDR ist als Sportschau-Sender bestens aufgestellt, um die Abwicklung von Sportereignissen an einem zentralen Ort umzusetzen. Von den Synergien, dem Know-How und den Möglichkeiten, Neues auszuprobieren, profitieren am Ende alle: die beteiligten Sender, die ARD als Gemeinschaft und vor allem unser Publikum."