Wirbel um einen inhaltlichen Fehler bei der Europameisterschafts-Übertragung von RTL und Magenta TV. Auch am Dienstag übertrugen beide Anbieter wieder gemeinsam ein Spiel des Fußballturniers, diesmal das um 18 Uhr gestartete Match zwischen Georgien und der Türkei, das im regnerischen Dortmund ausgetragen wurde. Teil der Vorlaufs war dabei auch eine virtuelle Europakarte, die alle teilnehmenden Länder an dem Turnier in ihren Farben darstellte. Einige Zuschauerinnen und Zuschauer schauten dabei ganz genau hin. Denn die Krim war auf dieser in neutraler Farbe gehalten - und eben nicht in den Staatsfarben der Ukraine.
Russland hat die Krim 2014 bekanntermaßen annektiert, völkerrechtlich gehört sie aber weiterhin zur Ukraine - und daher hätte sie eigentlich auch deren Farben tragen müssen. Für den Fehler entschuldigte sich Moderator Johannes B. Kerner nach dem Ende des Spiels, als die Übertragung kurz vor dem Ende war. Kerner sagte live im Fernsehen, dass es nun ein Hinweis in eigener Sache folge, "der uns sehr wichtig ist". Er fuhr fort: "Uns ist im Vorlauf zu diesem Spiel ein grober Fehler passiert. Wir haben eine falsche Europa-Grafik gezeigt, auf der die Krim nicht als Teil der Ukraine kenntlich gemacht wurde. Das tut uns sehr leid und wir möchten um Entschuldigung bitten." Wie es zu dem Fehler kommen konnte, ist zur Stunde noch nicht geklärt.
Magenta TV ist im Besitz der Live-Rechte zu allen Spielen der Fußball-Europameisterschaft. Die Übertragungsrechte der meisten Partien hat man aber auch an andere Sender sublizensiert. So übertragen auch ARD und ZDF Matches des Turniers. RTL zeigt zwölf Spiele - und hat sich entschieden, die Sendungen in enger Zusammenarbeit mit Magenta TV umzusetzen. So laufen die meisten Rahmenberichte auf beiden Sendern - und auch der Live-Kommentar während der Matches ist der Gleiche. Das Personal, das zu den Spielen geschickt wird, kommt von beiden Sendern. So war Johannes B. Kerner als Studio-Moderator der Telekom zuzuordnen, Laura Papendick (RTL) moderierte aus dem Stadion.