Anfang des Jahres übernahm die Madsack Mediengruppe die Dresdner DDV Mediengruppe und damit auch die "Sächsische Zeitung". Nun versucht man, Synergien zu heben. Zum einen wird die "Sächsische Zeitung" erwartungsgemäß Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland und wird von dort TEile der nationalen und internationalen Berichterstattung beziehen. Bei den landesweiten Themen zu Sachen wird man obendrein künftig eng mit der "Leipziger Volkszeitung" in einer gemeinsamen "Sachsen-Redaktion" zusammenarbeiten.
Aus dieser neuen Gemeinschaftsredaktion kommen künftig die Themen Landespolitik, regionale Wirtschaft sowie Investigatives und Reportage. Geleitet wird diese 170 Vollzeitstellen umfassende Sachsen-Redaktion von "LVZ"-Chefredakteurin Hannah Suppa und "SZ"-Chefredakteurin Annette Binninger gemeinsam. Die beiden werden zudem weiterhin die Redaktionen ihrer jeweiligen Titel führen, die sich auf die Lokal-Berichterstattung aus ihrem jeweiligen Verbreitungsgebiet konzentrieren.
"LVZ und SZ profitieren enorm von dieser Zusammenarbeit. Die beiden Titel werden gemeinsam für Sachsen eine starke Stimme: mit tiefgründigen, investigativen Recherchen und Reportagen, fundierter landespolitischer und wirtschaftlicher Berichterstattung – mit innovativen digitalen Formatideen", sagt Hannah Suppa. Annette Binninger ergänzt: "Damit werden LVZ und SZ gemeinsam die wichtigste publizistische Stimme aus Ostdeutschland."
Nicht zuletzt geht es aber natürlich auch um Einsparungen. Durch die Einbindung in die übergreifenden Madsack-Strukturen fallen bei der "Sächsischen Zeitung" etwa 30 Stellen weg. Für die Betroffenen sollen nun "sozialverträgliche Lösungen" gefunden werden, heißt es in einer Mitteilung von Madsack.
"Wir leben in Zeiten enormer gesellschaftlicher Veränderungen. Qualitativ hochwertiger Regionaljournalismus ist wichtiger denn je. Wir bündeln publizistisch in dem für Madsack wichtigen Bundesland Sachsen unsere Kräfte und werden die großen Chancen von Journalismus in einer zunehmend digitalen Welt engagiert nutzen. Wir sind dafür personell und strukturell bestens aufgestellt", sagt Thomas Düffert, CEO der Madsack-Mediengruppe.
Nachtrag, 19. Juni: Die Betriebsräte der DDV Mediengruppe zeigten sich "erschrocken üer die tiefen Einschnitte". "Etwa ein Drittel der Arbeitsplätze in den Redaktionen sollen bis spätestens zum Jahresende wegfallen, auch wenn ein Teil mittels Altersteilzeit abgebaut wird. Die Zahl der Lokalausgaben im Gebiet von Görlitz bis Döbeln soll von 17 auf 11 schrumpfen, das passt aus unserer Sicht nicht zum versprochenen starken Lokaljournalismus. Wir sind besorgt wegen des großen Tempos und wegen der Vorgabe, dass sich alle Mitarbeiter der Redaktionen auf eine stark schrumpfende Zahl von Stellen in einer bei der Leipziger Volkszeitung angesiedelten Gesellschaft neu bewerben sollen", so die Vorsitzende des DDV-Gruppenbetriebsrates Elke Schanz.