Als Disney sich im vergangenen Jahr auf den Screenforce Days präsentierte, da gab es als Vermarktungsinventar noch alleine den Disney Channel mit seinem Kinderprogramm am Tag und der auf Familien und Erwachsenen ausgerichteten Primetime. Doch im Herbst startete man dann ja auch hierzulande auch die Werbevermarktung des Streamingdienstes Disney+, womit Disney Advertising nun nochmal deutlich breiter aufgestellt ist - und sich anders als die internationalen Konkurrenten Netflix und Prime Video damit nun auch auf den Screenforce Days präsentieren kann.
Doch nicht nur mit Blick auf Disney+ zeigt man sich bei Disney positiv gestimmt. Die allgemeine Erholung des TV-Werbemarktes in diesem Jahr bekomme auch Disney zu spüren, doch auch 2023 habe es gute Nachrichten gegeben: "Das Jahr 2023 war für uns, entgegen dem Trend, ebenfalls geprägt durch steigende TV-Reichweiten, sowohl in unserer an Kinder gerichteten Daytime, als auch in usnerer Disney Channel Primetime. Wir sehen jedoch, dass wir uns in einem Markt mit nie zuvor dagewesener Dynamik bewegen, worin zum einen große Chancen liegen, gleichzeitig birgt dies natürlich auch Risiken. Wir sind alles in allem aber zufrieden und blicken positiv in die Zukunft", so Schörner.
Film-Ableger zu Serien, neue Arielle-Serie
Eine kleine Vorschau, wie diese Zukunft inhaltlich aussehen wird, gab man im Rahmen der kurzen Präsentation auf dem Screenforce Festival. Als Highlight kündigte Disney die neue Serie "Disney Junior Arielle" an, die im Herbst Premiere feiert. Die musikalische Abenteuerserie ist an dem beliebten Disney Klassiker „Arielle, die Meerjungfrau“ von 1989 angelehnt. Im Mittelpunkt steht die achtjährige Arielle, eine junge Meerjungfrau, die lernt, dass ihre Kraft darin liegt, ihre Stimme zu nutzen, um sich für Gutes einzusetzen. Mit "PRIMOS" gibt's obendrein noch einen weiteren Animations-Neuzugang, zudem warten neue Folgen der Emmy-prämierten Serie "Bluey".
Neben weiteren neuen Folgen der erfolgreichen Serie "Miraculous – Geschichten von Ladybug und Cat Noir" wird man im Herbst auch den zugehörigen Kinofilm erstmals im Disney Channel zu sehen bekommen, auch zur Animationsserie "Big City Greens" gibt's im Herbst einen Film "Urlaub im All" im Programm - eingebettet in einen kompletten Event-Tag. Als deutsche Eigenproduktion setzt man schon im Sommer auf sein Sendergesicht Benedikt 'Beni' Weber, der dann mit den "Disney Channel Sommer Spielen" zu sehen sein wird. Darin wird er "in verschiedenen Sportdisziplinen der etwas anderen Art" gegen den ehemaligen Paralympics-Silbermedaillengewinner im Kugelstoßen, Mathias Mester, antreten.
In der Primetime sind vor allem wieder Filme angesagt, die an fünf von sieben Tagen das Abendprogramm bestreiten. Man wolle "mehr Disney-Klassiker, mehr neueren Disney-Content, mehr TV-Premiere und zudem auch exklusive Disney+-Titel" zeigen. Zu sehen geben wird es etwa "Mulan", "Jungle Cruise" oder "Verwünscht nochmal".
Mit Blick auf Disney+ hielt man sich mit überraschenden Ankündigungen zurück und verwies vor allem auf neue Staffeln bekannter Serien und Formate wie "Grey's Anatomy", "Die Simpsons", "Family Guy" oder "The Kardashians", neu kommen aus den USA beispielsweise "High Potential", "Agatha All Along", "Daredevil: Born Again" und "Ironheart" hinzu. Ergänzt wird das durch deutsche Eigenproduktionen, von denen man exemplarisch "Vienna Game" nannte, die kürzlich angekündigte Serie über den Wiener Kongress.
Vermarktungs-Chefin Julia Schörner: "Die Hälfte aller Menschen auf der ganzen Welt hat jeden Tag Kontakt mit Disney, sei es durch ein Produkt, einen Film, eine Veranstaltung, ein Lied oder eine Serie. Letztendlich ist aber die Qualität der Inhalte ein Unterscheidungsmerkmal für das Erlebnis und das Gefühl, das sie beim Zuschauer hervorrufen – und dieses Gefühl ist ausschlaggebend für den Erfolg. In der Mediastrategie geht es daher um die kluge Mischung aus Massenansprache auf der einen Seite und Präzision auf der anderen, und natürlich dem Zuschauer ein gutes Erlebnis zu garantieren. Dafür bedarf es Plattformen, die möglichst viele Ihrer Zielgruppen bündeln, um Relevanz zu schaffen. Daher ist es uns wichtig Reichweite anzubieten, die auf Diversität begründet ist. Wir haben Geschichten für jeden. Wenn Menschen sich selbst auf dem Bildschirm sehen, entsteht eine Bindung und diese fördert wiederum Gemeinschaft."