In den Bavaria Studios im Süden von München feierte die Bambi-Verleihung im vergangenen November ein gut inszeniertes Comeback, wenn auch weit entfernt von früherem Glamour und am Ende mit nur 880.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ohne erhofften Erfolg. Zum Vergleich: In der ARD erreichte die Verleihung zuletzt noch mehr als drei Millionen Menschen. Für Sat.1 war auch der Marktanteil von 6,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zu wenig.
Auch deshalb kommt diese Entscheidung nicht völlig überraschend: Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de beendet ProSiebenSat.1 die Zusammenarbeit mit Hubert Burda Media bei der Übertragung der Bambi-Verleihung. Das Comeback in Sat.1 bleibt damit ein einmaliges Gastspiel und die seit 1948 veranstaltete, aber in jüngeren Jahren oftmals auch kritisierte Preisverleihung steht einmal mehr vor einer ungewissen Zukunft. Sat.1-Sprecher Christoph Körfer bestätigt am Donnerstag dann auch auf Anfrage: "Sat.1 zeigt in diesem Jahr die Verleihung des Bambi nicht."
Es ist bereits das zweite vorläufige TV-Aus der Preisverleihung nachdem 2019 die ARD erklärt hatte, den Vertrag mit Hubert Burda Media zur Übertragung der Verlagsveranstaltung nicht zu verlängern. Ironischerweise kurz nachdem sich WDR-Intendant Tom Buhrow bei der Bambi-Verleihung in eben jenem Jahr zu dem flotten Reim: "Ein süßes, tolles Reh. Für immer in der ARD" hinreißen ließ. Angesichts der angespannten Diskussion über Auftrag sowie Sparkurs bei den Öffentlich-Rechtlichen ist kaum anzunehmen, dass die ARD jetzt wieder einspringen wird.