
Mit dem Fernsehen profitiert das mit Abstand größte Werbemedium überproportional stark von der Erholung. Hier liegt das Plus in den ersten vier Monaten bei 11,2 Prozent. Im April verzeichnete das Fernsehen Brutto-Werbeeinnahmen in Höhe von 1,27 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 100 Millionen Euro weniger.
Und auch netto zeigte der Trend aus Sicht der TV-Sender und Vermarkter zuletzt in die richtige Richtung: Sowohl die RTL Group als auch ProSiebenSat.1 veröffentlichten starke Geschäftszahlen für das erste Quartal. Bei der RTL Group schätzt man, dass der Netto-Werbemarkt in Deutschland im ersten Quartal um 5,5 bis 6,5 Prozent gewachsen ist. Mehr als in Frankreich, wo das Wachstum aber auch bei rund 4 Prozent gelegen haben soll.
Und auch bei den anderen großen Mediengattung sind die Brutto-Werbeerlöse zuletzt merklich angezogen. Im Bereich Out of Home liegt das Plus für die ersten vier Monate des Jahres im Vergleich zu Januar bis April 2023 bei 19,3 Prozent. Beim Radio (+13,9 Prozent), den Zeitungen (+10,6 Prozent) und Online (+9,5 Prozent) lief es ebenfalls gut. Lediglich die Publikumszeitschriften gaben laut Nielsen um 5,2 Prozent nach. Auch das Kino befindet sich nach einem Zwischensprint im März inzwischen auf Jahressicht wieder im Minus (-4,1 Prozent).
Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes.