Die Canal+ Group hat angekündigt, ihre Aktivitäten im deutschsprachigen Land auszubauen und in diesem Zusammenhang auch in Deutschland ein SVoD-Produkt auf den Markt zu bringen. Nun ist Canal+ in Deutschland aber ja bislang nicht unter eigenem Namen im Endkundengeschäft tätig, sondern bietet mit der Tochter M7 Vorleistungsprodukte an, auf deren Basis Netzbetreiber dann unter eigenem Namen beispielsweise eigene Pay-TV-Pakete anbieten können. Genau so wird man es auch im Streaming-Bereich handhaben.
"Mit dem SVoD-Produkt können die Partner ihr Leistungsportfolio aufwerten und sich von Wettbewerbern abheben, denn sie vermarkten damit nicht einfach den SVoD-Dienst eines US- Players, sondern bieten unter ihrer eigenen Marke ein eigenständiges SVoD-Angebot an, bei dem sie selbst die Kundenbeziehung halten", erläutert das Unternehmen, das sein neues Streaming-Angebot in dieser Woche auch auf der ANGA COM in Köln vorstellt.
Noch gibt es keine genauen Details zum Inhalt, die Rede ist von einem "breiten Sortiment an exklusiven Eigenproduktionen aus Europa sowie internationalen Serien- und Film-Highlights". Weiter heißt es auf Nachfrage, dass in Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Studiocanal unter anderem Inhalte der Kataloge Arthaus+, Allstars und Moviecult vertreten sein werden.
Ein Bild vom Angebot kann man sich in Österreich machen, wo Canal+ seit März 2022 mit einem eigenen Streaming-Angebot vertreten ist - wo unlängst beispielsweise die Serie "Nachts im Paradies" mit Jürgen Vogel ihre Premiere feierte. Sie war einst für das hierzulande noch vor Serienstart wieder eingestellte Starzplay bzw. Lionsgate+ entwickelt worden.
Ob die Serie auch Teil des deutschen Angebots wäre, ist aber unklar - das Angebot soll dem österreichischen ähneln, Unterschiede sind aufgrund der Lizenzlage aber möglich. "Wir freuen uns darauf, unsere Expertise in die erfolgreiche Einführung dieses Produkts in Deutschland einzubringen", erklärt Paul Wilson, Geschäftsführer von Canal+ Österreich. Insgesamt will man bei Canal+ den strategischen Ansatz, Produkte im gesamten deutschsprachigen Raum anzubieten, stärker in den Vordergrund rücken, sagt Marco Hellberg, Geschäftsführer von M7 Deutschland. Mit Blick darauf soll auch in der deutschsprachigen Schweiz noch in diesem Jahr ein SVoD-Dienst an den Start gehen.