Der Ausschluss der Niederlande, Proteste gegen die Teilnahme Israels und Buhrufe während der Show: Der diesjährige ESC bot einige Schlagzeilen fernab der Musik. Am Ende hat Nemo aus der Schweiz mit dem Song "The Code" 591 Punkte erreicht und den Wettbewerb damit gewonnen. Beim Jury-Voting lag die Schweiz mit 365 Punkten auf Platz eins und auch im Televoting der Zuschauerinnen und Zuschauer war der Act mit 226 Punkten sehr gefragt. 

Auf Platz zwei landete der kroatische Sänger Baby Lasagna mit dem Lied "Rim Tim Tagi Dim". Der Song war beim Publikum noch etwas beliebter als der aus der Schweiz und fuhr am Ende sogar 337 Punkte im Televoting ein, war aber bei den Jurys etwas schwächer - und kam so letztlich auf 547 Punkte. Das Treppchen wurde von Alyona Alyona & Jerry Heil aus der Ukraine komplettiert (453 Punkte).

Die aus deutscher Sicht wohl erfreulichste Nachricht: Die Negativserie der vergangenen Jahre ist beendet worden, Isaak kam mit seinem Song "Always On The Run" auf Platz zwölf (117 Punkte). Das war die beste Platzierung seit 2018, als Michael Schulte es sogar bis auf Platz vier schaffte. Dabei war der Song vor allem bei der Jury (99 Punkte) gefragt, vom Publikum gab es nur magere 18 Punkte.

Die deutschen Zuschauerinnen und Zuschauer vergaben am Samstag indes zwölf Punkte an Israel und zehn an Kroatien. An die Schweiz gingen sieben Punkte. Die deutsche Jury vergab die höchste Punktzahl an Schweden, auf den weiteren Plätzen folgten Frankreich und Israel. 

Am Finaltag überschlugen sich in Malmö die Ereignisse: Die EBU schloss den niederländischen Act aus, weil die schwedische Polizei wegen eines Vorfalls mit einer Produktionsmitarbeiterin gegen ihn ermittelt (DWDL.de berichtete). Im Malmö selbst kam es zu propalästinensischen Protesten, die gleichzeitig auch antiisraelische Proteste waren. Wegen der scharfen Kritik an Israel und seinen Unterstützern zogen auch die ursprünglich geplanten Punkteansager aus Norwegen und Finnland zurück, für sie fanden die Sender aber noch Ersatz. Nach dem Ausschluss der Niederlande verzichtete der austragende Sender dort auf eine Punktevergabe, das übernahm dann ESC-Chef Martin Österdahl live aus der Arena in Malmö - und das unter lauten Buhrufen.

Für Deutschland war es trotz der Ereignisse beim diesjährigen ESC in Malmö ein versöhnliches Ergebnis, das wohl auch die Verantwortlichen beim NDR aufatmen lässt. Ob man dort künftig aber noch die Federführung in Sachen ESC übernehmen wird, steht in den Sternen. Bekanntlich gibt es auch Bestrebungen von Stefan Raab, den ESC noch einmal aufzumischen (DWDL.de berichtete).