"Damit geben wir der Gesellschaft etwas zurück, wofür sie uns auch bezahlt hat", erklärte ZDF-Indendant einen am Montag bekannt gewordenen Schritt, den ARD und ZDF nun gemeinsam gehen werden. Die Sender haben angekündigt, zentrale Komponenten ihrer beiden Streaming-Plattformen öffentlich bereitzustellen - also etwa ihren Player, das Login-System, ihren Empfehlungscode oder den Kern ihres Designsystems. Durch den Schritt werden diese Komponenten beispielsweise Anbietern, aber auch kulturellen oder Bildungsinstitutionen, die an ihrem Webauftritt arbeiten, kostenlos zur Anpassung oder Weiterentwicklung angeboten.

Für das Open-Source-Projekt, dessen Federführung beim ZDF liegt, bauen ARD und ZDF ein gemeinsames Büro auf. Für den technischen Betrieb soll eine gemeinsame kommerzielle Tochterfirma gegründet werden. Dort können dann etwa die IP-Verbreitung der Streaming-Angebote sowie administrative Aufgaben für beide Angebote liegen. Hier liegt die Federführung bei der ARD. Diese Tochterfirma soll dann auch die öffentlich-rechtlichen Mediatheken betreiben. Eine enge Zusammenarbeit bei den Mediatheken war nicht zuletzt immer wieder eine Forderung seitens der Politik.

Weil es für die gemeinsame Firma einer gesetzlichen Grundlage bedarf, soll das Projekt nach aktuellem Planungsstand im ersten Quartal 2025 umgesetzt werden. ARD-Vorsitzender Kai Gniffke: "Wir bündeln unsere Kräfte maximal und machen gemeinsam ein Angebot, das journalistische Qualität, publizistische Vielfalt und öffentlich-rechtliche Werte vereint. So positionieren wir uns gemeinsam gegenüber den kommerziellen Big-Tech-Playern als wertegebundener, transparenter und der deutschen Gesellschaft verpflichteter Streaming-Anbieter."



Eine engere Kooperation zwischen ARD und ZDF wurde zudem für die Bereiche "Login" und bei der wechselseitigen Nutzung von Nutzer- und Nutzungsdaten angekündigt.