Im April haben vor allem zwei Sender in etwas größerem Umfang ihren Frische-Anteil im Abendprogramm (zugrunde liegen die Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht) im Vergleich zum Vormonat März reduziert. Das wäre zum Einen Sat.1, das nach einem vergleichsweise hohen März-Wert von 63 Prozent im April noch auf 55 Prozent frisches Programm kam. Das war aber weiterhin gar kein Vergleich zur extremen Zurückhaltung im vergangenen Jahr, als der Frische-Anteil im April noch sehr magere 30 Prozent betragen hatte. Auch im bisherigen Jahresschnitt ist Sat.1 bislang der Sender mit der höchsten Steigerung (+12 Prozentpunkte auf 54 Prozent).

Noch deutlicher war der Rückgang im Vergleich zum März bei Kabel Eins - auch hier gilt aber, dass der März-Wert für Senderverhältnisse vergleichsweise hoch ausgefallen war. Der Sender, der fast schon traditionell mit seinem hohen Anteil an alten Filmen und Serien das Schlusslicht im Ranking bildet, war im März kurzzeitig an RTLzwei vorbei gezogen, nun fiel man wieder deutlich zurück und kam nur noch auf einen wenig mehr als halb so hohen Frische-Anteil wie RTLzwei.

An der Spitze thronte im April diesmal unangefochten das ZDF mit einem unverändert sehr hohen Frische-Anteil von 93 Prozent, RTL (89 Prozent) und Das Erste (87 Prozent) folgten aber relativ dicht dahinter. Auch wenn RTL im Monatsranking sich diesmal mit Platz 2 zufrieden geben musste: Nimmt man die ersten vier Monate des Jahres zusammen, dann führt man das Frische-Ranking noch knapp vor dem ZDF an. Der Vorsprung vor allen privaten Konkurrenten ist zudem weiterhin sehr beträchtlich.

    FIX-Punkte
April 2024
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
April 2023
Jahresschnitt '24
(vs 01-04/23)
ZDF 93 von 100 +0 +3 91
(+0)
RTL 89 von 100 -4 -5 93
(-1)
Das Erste 87 von 100 +1 +3 88
(+3)
ProSieben 62 von 100 +7 -7 54
(-6)
Sat.1 55 von 100 -8 +25 54
(+12)
VOX 52 von 100 +6 +9 43
(-3)
RTLzwei 41 von 100 +8 +5 37
(+2)
kabel eins 21 von 100 -13 -1 27
(+3)

Frische-Index-Verlauf bis April 2024

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Wie wir die Daten erheben und was sie aussagen

Wir werten Monat für Monat das Programm der acht großen Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus und ermitteln den Anteil an "frischem Programm", wozu wir Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren rechnen. Sendungen, die vorab gestreamt werden konnten, gelten hier ebenfalls als "frisches Programm". Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird.

Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung.