Foto: Condé NastNachdem die „Vanity Fair“ mit einer Fotostrecke des ehemaligen österreichischen Finanzministers Karl-Heinz Grasser für Schlagzeilen sorgte, da die Bilder nicht für die Veröffenlichung freigegeben waren, gibt es auch hinsichtlich der Entstehung der Bild-Texte Probleme. Deren Autor Karl Wendl muss nun seinen Schreibttisch in der Chefredaktion der Zeitschrift „News“ räumen, da er für das Verfassen des Textes nicht die Genehmigung seines Arbeitgebers eingeholt hatte.

Eine durchaus bemerkenswerte Situation, denn die Zeitung „News“ steht in Konkurrenz zur „Vanity Fair“, die auch in Österreich erscheint. Zudem gehört der Verlag der „News“ mehrheitlich dem Verlagshaus Gruner + Jahr, gegen deren Magazin-Flaggschiffe „Stern“, „Gala“ und „Park Avenue“ sich die „Vanity Fair“ aus dem Condé Nast Verlag positioniert. In Österreich erschien die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift, die mit großem Aufwand derzeit im deutschsprachigen Markt positioniert wird zudem mit der problembehafteten Geschichte als Aufmacher.
 

 

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Der Herausgeber der „News“, Oliver Voigt, sagte gegenüber der Zeitung „Der Standard“, er habe die Entscheidung der Chefredakteure hinsichtlich der Wendl-Entlassung akzeptiert, wolle aber mit dem Geschassten noch einmal nach dessen Urlaub sprechen. Karl-Heinz Grasser, der auf der Bilderstrecke zu sehen war, will indes gegen die „Vanity Fair“ klagen, da er keine Freigabe für die Veröffentlichung der Bilder in der deutschen „Vanity Fair“ gegeben habe. Das entsprechende Fotoshooting war ursprünlgich für die italienische "Vogue". Einige Bilder der Strecke seien zudem lediglich für private Zwecke angefertigt worden.