Die ORF-Landkrimi "Bis in die Seele ist mir kalt", an dem das ZDF als Koproduzent beteiligt ist, hat beim Deutschen FernsehKrimi-Festival in Wiesbaden gleich zwei Auszeichnungen gewonnen. Der Film, produziert von Mona Film und Tivoli Film, erhielt den mit 1.000 Litern Rheingau-Wein dotierten Hauptpreis, dazu bekam Linde Prelog den Sonderpreis Beste Darstellerin. Regie führte Daniel Geronimo Prochaska. Die Hauptrollen spielten Pia Hierzegger, die auch das Drehbuch schrieb, Jutta Fastian, Alicia von Rittberg und Clemens Berndorff.
"'Bis in die Seele ist mir kalt' erzählt das Leben, wie es ist", erklärte die Jury des FernsehKrimi-Preises. "Und das ist, was wir an diesem Film so schätzen: Dass er für uns Zuschauer auch über die Spannung eines guten Krimiabends hinaus ein Anstoß ist, einen sensibleren Blick auf das Ganze zu werfen und mehr Verständnis für die Zusammenhänge unseres Miteinanders einzunehmen."
In der Kategorie Krimiserie des Jahres entschied sich die Studierendenjury für "Zeit Verbrechen", den von X Filme Creative Pool produzierten Serien-Ableger des gleichnamigen Podcasts. Das ist insofern bemerkenswert, weil gar nicht feststeht, wo die Produktion überhaupt ausgestrahlt werden soll. Seit sich Paramount+ vor wenigen Wochen überraschend als Auftraggeber deutsche Fiction zurückgezogen hat, ist "Zeit Verbrechen" heimatlos.Gut möglich, dass die Auszeichnung nun noch einmal Rückenwind gibt bei der Suche nach einem Abnehmer. "Die Serie trifft genau den Zeitgeist. Sie greift nicht nur fesselnde Themen auf, sondern nimmt uns emotional auf eine Reise mit, die uns gesellschaftliche Strukturen hinterfragen lässt“, so die Jury, die jeder der vier Episoden attestiert, "den Krimi auf eine andere Weise neu zu interpretieren."
Mit dem Sonderpreis Drehbuch wurden unterdessen die Autoren Stefan Brunner und Lorenz Langenegger für den Schweizer "Tatort: Von Affen und Menschen" ausgezeichnet. Gleich zwei Preise gehen nach Dresden: Der "Tatort: Was ihr nicht seht", von Regisseurin Lena Stahl, die mit Peter Dommaschk und Ralf Leuther das Drehbuch schrieb, erhielt den Sonderpreis des Festivals für das gesamte Ensemble und den Publikumspreis des "Wiesbadener Kuriers", der insofern etwas kurios anmutet, weil gerade einmal fünf Leserinnen und Leser des Blatts die Entscheidung getroffen haben.
Zum vielversprechendsten Drehbuchnachwuchs wurde Carolin Sünderhauf für ihren Film "Das Ende der Zukunft" gekürt: "Murder-Mystery-Romance-Science Fiction-Coming of age: Ein ziemlich wilder Genremix und das alles in einem Miniserienkonzept? 'Das Ende der Zukunft' von Carolin Sünderhauf beweist, dass das geht", erklärte die Jury.