Was waren das für Zeiten: Mitten am Tag verwandelte sich das Fernsehprogramm der Privatsender flächendeckend zur Kampfarena der Betrogenen und zu kurz Gekommenen. Auf allen relevanten Kanälen war Talk angesagt. Da gab es „Deine Chance um elf“, „Die Entscheidung an Nachmittag“ und dazwischen „Vera am Mittag“. Kerner, Türck, Pilawa, Zietlow, Schäfer, Kiesbauer, Staubitz, Noevers hießen die Bändiger der quatschenden Menschen von nebenan im täglichen Kampf um die Quote.
Auch wenn diese Bastion ab 2001 zu Gunsten von Gerichtsshows und sogenannten Crime-Dokus zu bröckeln begann: Ganz tot zu kriegen war der Talk nie. Einige wenige haben überlebt. So schlägt sich Oliver Geißen bei RTL immer noch wacker mit den Beziehungsproblemen seiner Gäste herum und Britt Reinecke führt bei Sat.1 tapfer einen Vaterschaftstest nach dem anderen durch. Dass der Talk nie tot war, glaubt auch Hans Meiser, Ur-Vater dieses Genres in Deutschland, wie er gegenüber dem Mediemagazin DWDL.de sagte.
Hartnäckig raunt man sich auf dem Flurfunk der Branche zu, der Talk komme wieder. Es werde konzipiert, pilotiert und angeboten. Doch der Talkshow-Trash, der vor wenigen Jahren noch über den Sender ging, dient heute nur noch als Kuriositätenkabinett in Schnipselshows. Da ist sich auch Vera Int-Veen, die an eine Rückkehr des Genres glaubt und deren Sendung Sat.1 als Konerve kürzlich wieder aus dem Schrank holte, sicher: „Da braucht man nicht mehr den Aufmarsch von vielen Gladiatoren, sondern ganz gezielt vier bis fünf Gäste, die etwas zu sagen haben und eloquent sind“, sagte sie im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de.
Hartnäckig raunt man sich auf dem Flurfunk der Branche zu, der Talk komme wieder. Es werde konzipiert, pilotiert und angeboten. Doch der Talkshow-Trash, der vor wenigen Jahren noch über den Sender ging, dient heute nur noch als Kuriositätenkabinett in Schnipselshows. Da ist sich auch Vera Int-Veen, die an eine Rückkehr des Genres glaubt und deren Sendung Sat.1 als Konerve kürzlich wieder aus dem Schrank holte, sicher: „Da braucht man nicht mehr den Aufmarsch von vielen Gladiatoren, sondern ganz gezielt vier bis fünf Gäste, die etwas zu sagen haben und eloquent sind“, sagte sie im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de.
Daran glaubt auch Karsten Roeder (Bild), Geschäftsführer von Schwartzkopff TV. Seine Firma stellte zur Boom-Zeit der Quassel-Sendungen gleich sechs der täglichen Formate her. „Es muss neue dramaturgische Muster geben, die in Deutschland noch nicht erprobt worden sind“, sagt er im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Er sieht – nachdem die Gerichtssendungen am Nachmittag ins Straucheln kommen – wieder eine große Zukunft für den Talk am Nachmittag.
Seine Firma, die derzeit auch an Pilotprojekten arbeitet, will die klassische Gesprächssendung mit anderen Programmformen kreuzen. Roeder setzt dabei auf die Persönlichkeit des Moderators gepaart mit Service für den Zuschauer, zum Beispiel in Form von Beratung und Coaching. Der Meinung ist auch Hans Meiser, der mit seiner Firma CreaTV an neuen Ideen arbeitet. In seinen Augen müsse bei einer Neuauflage das Niveau gegenüber dem, was zum Schluss geboten wurde, wieder steigen. Man müsse den Zuschauern mit der Sendung einen Mehrwert bieten. Es wird auf hybride Formate hinauslaufen. Sendungen also, die Elemente des Talk mit anderen Darstellungsformen – zum Beispiel Einspielfilmen zu Hintergründen – verbinden. Auch thematisch lassen sich Schwerpunkte bilden: Beziehung, Schulden, Krankheit – talkfähig ist alles, was die Menschen bewegt.