Fast genau 24 Jahre ist es her, dass "Big Brother" in Deutschland seine Premiere feierte - doch so etwas wie zum Start der 14. Staffel hat es in der langen Historie der Realityshow noch nicht gegeben. Der Streamingdienst Joyn, der die neue Heimat von "Big Brother" ist und große Erwartungen daran geknüpft hat, ließ die Fans des Formats am Dienstagabend nämlich erstaunlich lange warten, bis sie die erste Tageszusammenfassung zu sehen bekamen.

Ursprünglich hatte Joyn angekündigt, die Zusammenfassungen täglich ab 21:00 Uhr auf der Plattform zu veröffentlichen. Doch wer um diese Uhrzeit die Joyn-App öffnete, um zu erfahren, was sich am ersten Tag im Haus ereignete, wurde enttäuscht: Während der Livestream zumindest einen aktuellen Blick in den Container erlaubte, folgte die Tageszusammenfassung erst mit fast zweistündiger Verspätung. Die "Big Brother"-Fans mussten schließlich bis 22:45 Uhr ausharren, ehe die erste Folge der Staffel - mit einer Laufzeit von nur knapp mehr als 30 Minuten erstaunlich kurz geraten - zum Abruf bereitgestellt wurde.

Über den Kurznachrichtendienst X informierte Joyn die Zuschauerinnen und Zuschauer bereits gegen 21 Uhr über die zu erwartende Verzögerung. "Wir sind untröstlich und müssen euch um Geduld bitten", ließ Joyn die "Big Brother"-Fans wissen. "Wir geloben Besserung für die nächsten 98 Tage. Versprochen." Immerhin: Das Versprechen, die Folge "bis spätestens um 23 Uhr" zu veröffentlichen, wurde eingehalten.

Einen konkreten Grund für die massive Verzögerung nannte der Streamingdienst allerdings nicht. Auch auf DWDL.de-Nachfrage gab es am Abend zunächst kein Statement aus Unterföhring. Ob die Folge also schlicht nicht rechtzeitig vorlag oder von Joyn möglicherweise zunächst nicht abgenommen wurde, oder aber ob schlicht der Upload hakte, war daher nicht zu erfahren. Stattdessen war hinter vorgehaltener Hand schlicht von Verzögerungen im Ablauf die Rede. Ein Fauxpas, der im linearen Fernsehen mit seinen festen Sendezeiten gewiss noch bitterer gewesen wäre.

Das groß angekündigte Comeback von "Big Brother" dürfte man sich bei ProSiebenSat.1 in Unterföhring, aber auch bei den für die Produktion verantwortlichen Firmen Endemol Shine Germany und Rainer Laux Productions gleichwohl anders vorgestellt haben.

Ohnehin scheint der ganz große Hype um den "großen Bruder" bislang noch ausgeblieben zu sein: Unter dem X-Posting von Joyn versammelten sich am Abend nur wenige Fans und auch die Quoten der Auftakt-Show in Sat.1 fielen mit knapp einer Million Zuschauerinnen und Zuschauern sowie einem Marktanteil von 7,0 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen eher verhalten aus. Alleine vor diesem Hintergrund ist der Stotterstart bei Joyn aus Sicht der Verantwortlichen mindestens ärgerlich.