Der Primetime-Verlauf: "GNTM" vor Werbepausen am Stärksten
"Germany's Next Topmodel" hat am Donnerstagabend einmal mehr viele Menschen zu ProSieben gelockt. Die Castingshow mit Heidi Klum verzeichnete dabei zwischen den Werbeblöcken stark steigende Reichweiten. So hatte die Sendung ihre meisten Fans zum einen um kurz nach 20:45 Uhr, also unmittelbar vor der ersten Unterbrechung durch Reklame – zum anderen dann gegen 21:45 Uhr, also in denen Momenten, bevor die erste Werbepause anlief. Nach dem Ende von "GNTM" schalteten dann viele recht schnell ab. Aber auch die, die Gina-Lisa im nachfolgenden Programm eine Chance gaben, schienen nicht allzu begeistert gewesen zu sein. Die Reality-Sendung verlor kontinuierlich Zuspruch.
Zwei 90-Minüter liefen bei ARD und ZDF: Während ein neuer "Flensburg-Krimi" über seine Laufzeit hinweg leicht an Publikum verlor, legte der von Hans Sigl dargestellte "Bergdoktor" leicht zu. Das Ende der beiden 90-Minüter führte jeweils zu einem echten Abschaltreflex – und ganz offenbar wechselte ein nicht geringer Teil des Publikums rüber zu RTL, wo die Schlussphase der ersten Halbzeit eines Fußballspiels mit Beteiligung von Eintracht Frankfurt in den Momenten vor dem Pausenpfiff ungewöhnlich stark zulegte.
Der Vorabend-Verlauf: Werbefreie Zeit hilft dem "Dinner"
Zwei 19-Uhr-Formate sammelten am Donnerstag besonders deutlich Publikum ein. Zum einen ist das "Das perfekte Dinner" von Vox, das auch von der langen Strecke ohne Werbeunterbrechung profitierte. Zum anderen ist auch "Galileo" von ProSieben zu nennen. Das Magazin baute sich seine Reichweite bis kurz nach 19:30 Uhr auf – nach einer Werbepause waren viele Zuschauerinnen und Zuschauer auch sehr schnell wieder da.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. "GNTM" zum Trotz – für SOM gab es am Donnerstag kein Vorbeikommen an Ad Alliance. Der RTL-Vermarkter führte das Feld mit starken 42 Prozent Daily Reach an, acht Prozentpunkte dahinter landete dann der Seven.One-Vermarkter.
Werbe-Ranking: Alltours profitiert von RTL
Gerade einmal 35 Ausstrahlungen reichten Alltours Flugreisen am Donnerstag für einen Platz unter den Top15. Klar ist: Wer mit 35 Buchungen auf einen XRP-Wert von knapp 63 kommt, der hat in erster Linie bei populären Programmen geworben. Im Falle der Alltours-Kampagne war das in erster Linie RTL. Ganz generell aber buchte man nur bei den großen Sendern. Die Spots liefen neben RTL auch noch bei Vox, ProSieben, Kabel Eins und dem Ersten – sowie bei VoyUp als einzigem Spartensender. Die meisten XRP sammelte man übrigens über die Ausstrahlungen bei RTL ein – nämlich annähernd die Hälfte.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.