Die großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in die Vice Media geraten ist, sind schon länger bekannt. 2023 musste der Konzern Insolvenz beantragen – die Angebote der Marke Vice wurden zuletzt in vielen Ländern deutlich eingedampft. In Deutschland etwa wurde vor wenigen Wochen bekannt, dass es ab Ende März keine deutschen Inhalte mehr geben wird. Es ist das Aus nach annähernd zwanzig Jahren. Und diesem Aus folgt nun in den USA die Schließung der eigenen Homepage vice.com, wie CEO Bruce Dixon am Donnerstag in einem Schreiben an seine Crew mitteilte.

Mit dem Aus von vice.com geht ein weiterer und recht massiver Stellenabbau einher. In der kommenden Woche sollen mehrere hundert Stellen gestrichen werden. "Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, und ich bin mir der erheblichen Auswirkungen bewusst, die sie für die Betroffenen haben wird", so Dixon in dem Memo an sein Team. Originäre Inhalte will Vice in den USA – anders als in Deutschland – zwar durchaus noch herstellen. Diese sollen dann aber ausschließlich über die eigenen Social Media-Kanäle verbreitet werden. Man bringe die Inhalte somit dorthin, wo sie am meisten gesehen werden.

Die bisherige Verbreitung über eine eigene Homepage sei "nicht mehr kosteneffizent" gewesen, formulierte es Dixon. Für die Zukunft kündigte er an, sich um Partnerschaften mit etablierten Medienhäusern bemühen zu wollen – und strebt eine Verbreitung auf deren globalen Plattformen an.

 

Recht gut schaut es übrigens in Sachen Verkauf des Unternehmens Refinery29 aus. Schon seit Monaten will sich Vice davon trennen, man befinde sich nun "in fortgeschrittenen Gesprächen". Die Firma, die mit ihren Inhalten Frauen erreichen möchte, wurde von Vice vor fünf Jahren noch für 400 Millionen US-Dollar erworben.