"VICE Deutschland schließt Ende März nach 18 Jahren. Danach wird es keine deutschsprachigen Inhalte mehr geben. Schade. Kein anderes deutsches Medium hat so konsequent gezeigt, wie guter Journalismus für junge Menschen geht. Wir hätten gerne für euch weitergemacht. Sorry Leute." Mit diesen Worten kündigte Tim Geyer, der seit 2022 als Chefredakteur das deutsche Angebot von Vice verantwortete, am Mittwochmorgen in einem Posting auf X, dem früheren Twitter, das Aus an.
Das 1994 in Montreal gegründete Unternehmen Vice Media war in den vergangenen Jahren in große wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, im vergangenen Jahr musste der Konzern Insolvenz anmelden, in der Folge wurden die Angebote in vielen Ländern bereits deutlich eingedampft. Nun muss also auch das 2005 gestartete deutschsprachige Angebot dran glauben. Zum Abschied soll es nun aber sogar noch einmal eine gedruckte "Vice"-Ausgabe geben.
In der Hoch-Zeit waren 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Vice Deutschland in Berlin tätig, von der Schließung jetzt sind noch zwischen 40 und 50 Personen betroffen. Die Gewerkschaft dju in ver.di hatte die Betroffenen und den Betriebsrat rund um den Schließungsprozess begleitet, Landesgeschäftsführer Jörg Reichel kommentiert das Aus mit den Worten: "Der Journalismus verliert eine wichtige Stimme und ein wichtiges Format."