Fünf Jahre ist es her, dass der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sein Kulturangebot unter der einheitlichen Marke RBB Kultur neu sortierte - im Zuge dessen wurde auch das Kulturradio in RBB Kultur umbenannt. Unter der neuen Führung hat die bisherige Dachmarken-Strategie nun offenbar keinen Bestand mehr: Überraschend stellte der RBB am Mittwoch eine erneute Umbenennung seiner Hörfunkwelle in Aussicht. Schon ab dem 2. April wird der Sender auf den Namen Radio 3 hören.
Damit besinnt sich die Kulturwelle ein Stück weit auf ihre Wurzeln, denn hervorgegangen ist das einstige Kulturradio vor mehr als 20 Jahren aus Radio Kultur vom SFB und Radio 3, das zeitweise von den damaligen Anstalten SFB und ORB zusammen mit dem NDR betrieben wurde.
Die erste hörbare Veränderung ist die Sendung "Der Morgen", die zwischen 6 und 10 Uhr mit einem größeren Wortanteil und einer neuen Musikfarbe daherkommen soll. Moderiert wird sie im Wechsel von Jörg Thadeusz, Anja Herzog, Katja Weber und Frank Meyer. Geplant ist, aktuelle Kulturereignisse und -debatten in den Mittelpunkt zu stellen und mit Studiogästen aus Wissenschaft, Bildung, Kultur, Politik und Gesellschaft auf die Themen des Tages zu blicken. "Mit Radio 3 setzen wir bewusst auf Inhalt, Komplexität und Qualität in Wort und Musik. Klare Akzentuierung ist wichtiger als 'Durchhörbarkeit'", erklärte Dorothee Hackenberg, Programmchefin von Radioeins und dem neuen Radio 3. "In unserer neuen Morgensendung wird es weiterhin Rezensionen, Kritiken und Berichte über unsere Kulturregion geben, zugleich planen wir deutlich mehr vertiefende Gespräche über kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen."
Der Name und die neue Morgensendung sollen indes die einzigen Veränderungen bleiben: So will die Redaktion die Weiterentwicklung einzelner Formate und Sendestrecken in den kommenden Monaten fortsetzen, wie es heißt. Dabei möchte der RBB erklärtermaßen auch den Austausch mit dem Publikum suchen.