Autorin Annette Hess ("Deutsches Haus", "Weissensee", "Ku'damm") arbeitet derzeit gemeinsam mit der Produktionsfirma Gaumont und deren Geschäftsführerin Sabine de Mardt an einer historischen Serie, die die Geschichte des "Wunderheilers" Bruno Gröning in den Mittelpunkt rückt. Das Projekt, das noch keinen Sender gefunden hat, hört aktuell auf den Arbeitstitel "Herr Gröning".
Gröning war in den späten 40ern und den 50er Jahren der bekannteste Wunderheiler. Hunderttausende Heilsuchende pilgern zu Grönings Aufenthaltsorten, zu Pensionen, zu Hotels, wo er von Balkonen aus Massenheilungen vollzieht. Presse und Wochenschau überschlugen sich. Die Ärztin Dr. Bella Schoch ist Teil einer Medizinergruppe, die Gröning im Auftrag der Ärztekammer beobachten und als Scharlatan entlarven soll. Doch Bella verfällt nach und nach dem widersprüchlichen, getriebenen, kettenrauchenden und narzisstischen Verführer, sie erlebt tatsächlich, dass Menschen gesund werden, dass Wunder geschehen. Ihre Skepsis verwandelt sich in Hörigkeit.
1955 wird Gröning dann wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, er soll einer jungen Frau von einer Arztbehandlung abgeraten haben, worauf diese verstarb. Im Aufsehen erregenden Prozess sprechen viele Geheilte für Gröning, Bella Schoch soll ihn ebenfalls als Zeugin entlasten... Mit 52 Jahren starb Gröning an Magenkrebs.
Die Serie will in erster Linie von physisch und psychisch kriegstraumatisierten Menschen auf der Suche nach Heilung erzählen. Sie thematisiert somit das Leben eines zerstörten Volkes in einem zerstörten Land und von einer Brutstätte für spirituelle Bewegung en, da über die konkrete Vergangenheit geschwiegen wird. Sie erzählt von der zutiefst menschlichen Hoffnung auf ein Wunder.