Foto: DWDLOb der Markt der Krimi-Serien bald gesättigt sei? Schäferkordt kontert im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" mit dem Hinweis, dass der Nachweis, dass Formate außerhalb dieses Genres funktionieren, erst noch erbracht werden müsse. Die US-Serie "Dr. House", einige der wenigen Ausnahmen im Krimi-geprägten US-Serienangebot, habe man auch erst zu späterer Sendezeit außerhalb der größten Schusslinien in der Primetime etabliert und dann auf 21.15 Uhr vorgezogen.
Einen festen Sendeplatz für deutsche Spielfilme wird es bei RTL auch weiterhin nicht geben. Dafür aber genügend Event-Filme. "Prager Botschaft" und "Tarragona" seien abgedreht, das Thema "Vulkanausbruch in der Eifel" und ein Hindenburg-Stoff sind in der Entwicklung, außerdem ein Mehrteiler mit Veronica Ferres. 2007 werde man auch noch einen der Schätzing-Romane sowie den Zweiteiler "Das Dschungelkind" verfilmen.

Pläne für eine neue Show mit Günther Jauch nach der Absage an die ARD gebe es im Moment nicht. "Aber wir sprechen viel miteinander. Dafür brauchte es übrigens nicht den Anlass der ARD-Absage", so Schäferkordt. Mit seiner Produktionsfirma arbeite man ohnehin weiter zusammen. Und wenn man bei neuen Entwicklungen der Ansicht sei, "dass Günther Jauch moderieren sollte und auch er das so empfindet, wird es eine weitere Jauch-Sendung bei RTL geben" Solange er aber insgesamt viermal die Woche mit "Wer wird Millionär?" sowie "Stern TV" im Programm sei, sieht Schäferkordt diese Zeit nicht gekommen. Wie lange "Wer wird Millionär?" aber überhaupt noch dreimal wöchentlich läuft, ist angesichts der auf hohem Niveau schwächelnden Quoten fraglich. Eine Reduzierung der Frequenz könnte schneller kommen als gedacht.
 


Bei Sportrechten kommt die Controllerin in Anke Schäferkordt hervor: "Sport ist wichtig für uns, aber es gibt eine Schmerzgrenze beim Preis. Auch bei der Formel 1", sagt die RTL-Chefin der "Süddeutschen Zeitung". Um die Quoten der Formel 1 macht sie sich dauerhaft keine Sorgen. Aber: Anfänglich könne es sein, "dass wir Marktanteilseinbußen hinnehmen müssen." Bei der Fußball-EM 2008 kann sich Schäferkordt vorstellen für RTL über die Rechte an einzelnen Spielen zu sprechen.
 
Kritik übt Schäferkordt am Ende noch an ARD und ZDF: "Ich würde es begrüßen, wenn ARD und ZDF sich wieder ihrem programmlichen Grundversorgungsauftrag widmen (...) Wenn nun die Besinnung dazu führt, wieder mehr politische Inhalte ins Programm zu nehmen, haben wir von RTL nichts dagegen."