2,78 Millionen Menschen haben am Samstag im Schnitt das Comeback von "Das Supertalent" bei RTL verfolgt. Und für das Ende der Folge, die aufgrund des nahenden Dschungels wohl die höchste Reichweite hatte, wählte man eine ganz besondere Künstlerin aus. Nachdem vor der letzten Werbeunterbrechung der Auftritt bereits angeteasert wurde, mussten danach alle Personen unter 18 Jahren das Studio verlassen. "Das geschieht aus Gründen des Jugendschutzes", hieß es.
Danach betrat eine Frau aus Australien die Bühne und erklärte, sie wolle ihr musikalisches Talent unter Beweis stellen. Mit dabei hatte sie eine Blockflöte, sie wolle diese aber anders spielen als ihr das in der Schule beigebracht worden sei, so die Frau. Schließlich führte die Frau die Flöte in ihre Vagina ein und spielte einige Töne - gefolgt von entsetzten Gesichtern aus Publikum und Jury. Intime Details waren bei der Ausstrahlung nicht zu sehen, weil RTL und UFA Show & Factual einen Igel über die betroffenen Stellen legten.
Nun könnte man meinen, dass so etwas im Jahr 2024 nur noch bedingt als Skandal zieht, aber ganz offenbar hat RTL damit einen Nerv getroffen. Etliche Medien berichteten über die Frau und ihre Aktion, die "Süddeutsche Zeitung" schreibt gar von einem "Eklat". Und auch die Medienaufsicht beschäftigt sich nun mit der Sache und gibt RTL damit PR-Rückenwind für die kommende Ausstrahlung.
Christian Krebs, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM), bestätigte gegenüber mehreren Medien, dass man den Auftritt im Rahmen der RTL-Show prüfe. Gegenüber DWDL.de führt die NLM aus: Das Team Jugendmedienschutz untersuche die betreffende Szene unter "juristischen und medienwirkungsanalytischen Gesichtspunkten". Zu klären sei die Frage, ob ein Verstoß gegen Bestimmungen des Jugendmedienschutzes vorliege. Zuvor waren bei der NLM mehrere Programmbeschwerden und Hinweise zur Sendung eingegangen. Allzu lang wird die Überprüfung nicht mehr dauern, das Ergebnis will man spätestens am Mittwoch präsentieren.