Die für kommenden Montag um 21 Uhr geplante Ausgabe des Polittalks "Hart aber fair" im Ersten wird die erste sein, die nicht von der bisherigen Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann hergestellt wird, sondern von Florida Factual. Damit einhergehen auch inhaltliche Veränderungen, zu denen sich der WDR als ARD-Anstalt, die das Format beauftragt, am Mittwoch detaillierter geäußert hat.
So wird es ein neues Studio geben, das "Townhall-Charakter" hat und vor allem die "Bürgergäste" in Szene setzen soll. Deren Stimme werde, so der WDR, fortan einen noch größeren Stellenwert erhalten. Gesellschaftliche Debattenthemen mit hohem Gesprächswert würden noch mehr in den Fokus rücken. Nach Vorstellung von Moderator Louis Klamroth soll der Montagstalk "inhaltlich neue Akzente" setzen und auch digitaler werden. "Wir werden viel ausprobieren, darauf freue ich mich", sagt Klamroth, der die Sendung vor rund einem Jahr vom langjährigen Gastgeber Frank Plasberg übernommen hatte.
Verabschiedet hat man sich von der prägenden Farbe: Rot kommt im Design nicht mehr vor, stattdessen gehen petrol, braun und grau ineinanderüber. Auf ein ähnliches Farbkonzept im Studio setzt übrigens seit Kurzem auch "Caren Miosga". Im Zuge der Neuaufstellung von "Hart aber fair" hat die Sendung auch ein neues Logo erhalten.
Neu wird auch sein: Für die ARD Mediathek entsteht eine weitere Fassung des Formats. Immer am Dienstag soll dort dann eine von Louis Klamroth kommentierte und durch redaktionelle Inhalte ergänzte Version der Sendung abrufbar sein.
Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor u.a. für Information, sagt: "'hart aber fair' wird künftig den Anliegen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger noch mehr Raum bieten – getreu dem bewährten Motto der Sendung ‚Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft‘. Dieses erfolgreiche Konzept haben wir weiterentwickelt, um so gezielt auch ein jüngeres Publikum anzusprechen. Politik wird hier im besten Sinne mit den Anliegen und Fragen aus der Mitte der Gesellschaft konfrontiert." Die Arbeit der Redaktion solle transparanter gemacht werden, die Rolle der Mediathek "als Ort für politische Debatten" zudem gestärkt.
Erst zurückliegenden Sonntag ist mit "Caren Miosga" der neue Sonntagstalk der ARD gestartet – mit nur drei Gästen und darunter nur einem politischen Akteur. Erster Politiker, der zu Gast war, war CDU-Chef Friedrich Merz. Ihm stellte Miosga in der ersten Sendungshälfte Fragen in einem Einzelgespräch.