Am heutigen Dienstag fand beim NDR die erste Verhandlungsrunde in den Tarifverhandlungen statt, am Donnerstag folgt der Auftakt in München beim Bayerischen Rundfunk, am Freitag dann beim SWR, kommende Woche ist der WDR an der Reihe. Die Forderung der Gewerkschaft ver.di ist bei allen gleich: Sie möchte eine Tariferhöhung der Gehälter festangestestellter wie auch der effektiven Honorare freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 10,5 Prozent durchsetzen. Dabei soll in niedrigen Einkommensgruppen die Erhöhung mindestens 500 Euro betragen, bei Auszubildenden sowie Volontärinnen und Volontären 250 Euro.
"Die Beschäftigten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind nach Personalabbau und Umstellung der Programmverbreitung auf vervielfachte Kanäle mit einer massiv gestiegenen Arbeitsbelastung und -verdichtung konfrontiert, das belegen unsere Umfragen in allen Landesrundfunkanstalten. Gleichzeitig ist die Einkommensentwicklung weit hinter den zwischenzeitlichen Verbraucherpreissteigerungen und Tarifabschlüssen anderer Branchen zurückgeblieben. Diesen Nachholbedarf wollen wir ausgleichen und eine finanzielle Anerkennung der Arbeit in den ARD-Sendern erreichen", erklärt Christoph Schmitz, für Medien zuständiges Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes.
Den Verweis auf knappe Kassen und die Diskussion über den Rundfunkbeitrag will ver.di schonmal prophylaktisch nicht gelten lassen und fordert ein selbstbewussteres Auftreten gegenüber der Politik: "Von der Intendantin Wildermuth und den Intendanten Buhrow, Gniffke und Knuth fordern wir ein radikales Umdenken und ein Eintreten für die Interessen der Rundfunk-Beschäftigten, die entschieden vor politischer Einflussnahme auf die verfassungsrechtlich geschützte Rundfunkfreiheit und eine aus Wahlkampftaktik getriebene Deckelung der Finanzierung verteidigt werden müssen. Gute Tarifsteigerungen, den Preissteigerungen entsprechend steigende Programmbudgets und damit wenigstens eine Perspektive, die bisherige Programmangebote sichert, sind das Mindeste für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk", so Schmitz weiter.