Nachdem im vergangenen Jahr "Im Westen nichts Neues" bei der Osar-Verleihung gleich sieben Preise abräumen konnte, ist im kommenden Jahr zumindest in der Kategorie Bester Internationaler Film wieder eine deutsche Produktion im Rennen: "Das Lehrerzimmer" von Regisseur Ilker Çatak. Dazu kommt, dass hinter dem ebenfalls nominierten japanischen Film "Perfect Days" mit Wim Wenders ebenfalls ein deutscher Regisseur steckt.
"Das Lehrerzimmer" ist eine Produktion von if… Productions in Koproduktion mit dem ZDF und in Zusammenarbeit mit Arte. Im Zentrum steht die junge Lehrerin Carla (Leonie Benesch). Voller Idealismus tritt sie ihre erste Stelle an. Doch eine Reihe von Diebstählen schlägt auf die Stimmung des Kollegiums. Als ein türkischer Schüler verdächtigt und auf unwürdige Art vorgeladen wird, beginnt Carla selbst zu ermitteln.
Frank Zervos, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie I und Stellvertretender Programmdirektor des ZDF: "'Das Lehrerzimmer' ist ein spannender, feinsinniger und hochaktueller Film, der über 250.000 Zuschauer in den Kinos begeistert hat, in 40 Länder weltweit verkauft wurde und bereits im letzten Jahr für viel Aufsehen und Begeisterung gesorgt hat. Jetzt hat der Film von Regisseur Ilker Çatak, den das ZDF seit Beginn seiner Karriere begleitet, eine Oscar-Nominierung erhalten. Wir drücken dem ganzen Team die Daumen und fiebern mit!"
In "Perfect Days" von Wim Wenders steht ein Toilettenreiniger in Tokio im Mittelpunkt. Ursprünglich sollte Wim Wenders einen Dokumentarfilm für 17 öffentliche Toiletten in der Stadt drehen, die allesamt von Star-Architekten entworfen worden sind. Wenders entschied sich aber, eine fiktionale Story über das schlichte Leben eines Mannes zu erzählen, der voll und ganz mit sich im Reinen ist. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen wird mehr und mehr über seine Vergangenheit enthüllt.
Unterdessen kann auch die aus Suhl stammende Schauspielerin Sandra Hüller auf einen Oscar hoffen: Für ihre Rolle in französischen Film "Anatomie eines Falls" ist sie als beste Schauspielerin nominiert. Und mehr noch: Hüller spielt auch im Film "The Zone of Interest" mit, der mit gleich fünf Oscar-Nominierungen bedacht wurde und u.a. als Bester Film und Bester Internationaler Film im Rennen ist. Hüller tritt in ihrer Kategorie gegen Annette Bening ("Nyad"), Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon"), Carey Mulligan ("Maestro") und Emma Stone ("Poor Things") an. In der Königskategorie Bester Film sind in diesem Jahr "American Fiction", "Anatomie eines Falls", "Barbie", "The Holdovers", "Killers of the Flower Moon", "Maestro", "Oppenheimer", "Past Lives - In einem anderen Leben", "Poor Things" und "The Zone of Interest" nominiert. Die Liste der meistnominierten Filme führt "Oppenheimer" mit insgesamt 13 an.
Update 17:41 Uhr: Auch im Dokumentarbereich sind Filme mit deutscher Beteiligung für einen Oscar nominiert. Dazu gehört "Olfas Töchter" (Arte/ZDF-Koproduktion) der tunesischen Regisseurin Kaouther Ben Hania. Im Zentrum steht die Geschichte der Tunesierin Olfa und ihrer vier heranwachsenden Töchter, von denen sich zwei in den Wirren des Arabischen Frühlings dem Dschihad angeschlossen haben. Bei "20 Tage Mariupol" ist unterdessen der SWR gemeinsam mit PBS Frontline und Associated Press mit an Bord. Der Film entstand während der Belagerung Mariupols.