In den sozialen Medien diskutierten einige Zuschauerinnen und Zuschauer zunächst noch, ob es sich dabei vielleicht um ein Stilmittel der Macher handeln könnte, aber schnell wurde klar: Nein, die ARD hat ein massives, technisches Problem. Der Stuttgart-"Tatort" am Sonntagabend ist zur besten Sendezeit minutenlang ohne Ton zu sehen gewesen. Oder genauer gesagt: Ohne die Dialoge der Figuren. 

Während Hintergrundgeräusche und Musik durchaus zu hören waren, sahen die Menschen vor den TV-Geräten zwar, wie die Charaktere ihre Lippen bewegten, aber sie hörten nichts. Erst nach rund zehn quälenden Minuten wurde das Problem behoben und die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) auch wieder hören. 

Weder der SWR, noch die ARD oder Das Erste informierten zeitnah bei X (früher: Twitter) über die Gründe der Probleme. Auch auf der "Tatort"-Facebookseite gab es zunächst keine Informationen. Erst nach dem Ende der Folge bat man das Publikum um Entschuldigung und verwies auf die Mediathek, wo der "Tatort" mit dem Titel "Zerrissen" ohne Probleme zu sehen (und hören) ist. 

Eine Sprecherin des Ersten bestätigte am Abend gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass es minutenlang bundesweit ein Problem mit der Ausspielung von Dolby-Surround gegeben habe. Gestört war nach Angaben der Sprecherin der Center-Kanal, auf dem üblicherweise die Stimmen und Dialoge zu hören sind. Auf Stereo-TV-Geräten gab es laut der ARD dagegen keine Probleme.

In dem Stuttgarter "Tatort" geht es um einen Juwelier, der kurz vor Ladenschluss überfallen wird. Er selbst wird verletzt, seine Kundin stirbt beim Versuch zu fliehen. Das Vorgehen der Räuber gleicht einem Überfall vom Vorjahr und so geraten die verschwägerten Familien Maslov und Ellinger in den Fokus der Ermittlungen von Thorsten Lannert und Sebastian Bootz. Die erwachsenen Mitglieder der Familie haben viel Erfahrung damit, polizeiliche Anfragen an sich abperlen zu lassen und Alibis herbeizubringen. Doch es gibt den 13-jährigen David, der in einem Jugendheim untergebracht ist. Die Kommissare vermuten, dass der strafunmündige Teenager bei dem Überfall als Wachposten eingesetzt war.