Beim Grimme-Institut wird es im kommenden Jahr keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Das hat ein Sprecher des Instituts gegenüber DWDL.de bestätigt. Gefallen ist diese Entscheidung offenbar bei der Gesellschafterversammlung am vergangenen Freitag. Zuletzt stellte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach auch einen Personalabbau in den Raum und machte auf die prekäre finanzielle Situation des Instituts aufmerksam, dem in diesem und nächsten Jahr 320.000 bzw. 430.000 Euro fehlen. 

Ein Stellenabbau ist nun also vorerst vom Tisch, dennoch müssen sich die Gesellschafter nach einer neuen Führung umschauen. Denn bereits am Freitag wurde erstmals öffentlich bestätigt, dass Frauke Gerlach im kommenden Jahr nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht (DWDL.de berichtete). Wer ihr ab dem 1. Mai nachfolgen soll, ist aktuell noch völlig unklar. 

Ein Rundruf von DWDL.de unter den Gesellschaftern hat aber ergeben, dass nicht alle zufrieden waren mit der Arbeit der bisherigen Direktorin. So heißt es unter anderem, Gerlach habe es sich zu einfach gemacht mit dem Ruf nach höheren Zuschüssen durch eben die Gesellschafter. Ein neuer Geschäftsführer müsse deshalb auch selbst dafür sorgen, dass neue Einnahmequellen erschlossen würden. 

Bereits im Vorfeld der Gesellschafterversammlung am Freitag war durchgesickert, dass es wohl keine Kündigungen geben wird. Wohl auch deshalb, weil die Belegschaft auf Tariferhöhungen verzichtet. Beschäftigen wollten sich die Gesellschafter aber auch mit möglichen weiteren Einsparungen. So stand ein Aus des traditionellen Bergfests im Raum. Ob es dazu aber kommen wird, ist unklar. Das Grimme-Institut selbst will sich dazu nicht äußern und die Gesellschafter selbst kommunizieren schon seit Wochen nicht in der Sache Grimme, was auch im Institut selbst nicht überall auf Gegenliebe stößt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nun aber immerhin kurz vor Weihnachten erst einmal aufatmen: Sie haben auch im nächsten Jahr einen Job. 

Am Grimme-Institut sind mit jeweils 10 Prozent die Stadt Marl, das ZDF, der WDR, die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) und die Film und Medien Stiftung NRW beteiligt. Der Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) hält mit 40 Prozent die meisten Anteile. Das meiste Geld gibt aber das Land NRW, das mit 10 Prozent beteiligt ist.