Der Fernsehrat des ZDF hat am Freitag den Haushaltsplan des ZDF genehmigt. Für das kommende Jahr sieht dieser vor, dass Rücklagen angegriffen werden, denn im kommenden Jahr wird das ZDF mit einem Gesamtergebnis von Minus 123 Millionen Euro planen. Intendant Norbert Himmler sprach von einer "soliden Finanzpolitik", die fortgesetzt werde und den Vorgaben der KEF entspreche. Trotz der hohen Inflation werde das ZDF zum Ende der Beitragsperiode kein Defizit aufweisen." Das sei, so Himmler, nur mit erheblichen Einsparungen möglich, sagte der Fernsehmanager mit Blick auf die laufende Überprüfung von Strukturen und die Zusammenarbeit mit der ARD.

2024 ist das letzte Jahr der laufenden Beitragsperiode. 2025 startet dann ein neuer Zyklus. Geht es nach ersten Planungen der KEF, die den Rundfunkbeitrag nach Prüfung der Anmeldung der Öffentlich-Rechtlichen den Ländern zur Abstimmung vorlegt, könnte dieser leicht, aber unter der Inflation steigen. Konkret sieht der erste, aber noch nicht finale KEF-Entwurf ein Plus von 58 Cent auf dann 18,94 Euro monatlich vor.

Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt, dass die Bundesländer den KEF-Vorschlag annehmen müssen. Es sei denn, es liegt eine "Ausnahmesituation" vor. Schon seit Wochen hatten die Länder Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen erklärt, sie würden einer Erhöhung des Beitrags nicht zustimmen. Auf DWDL.de-Nachfrage wollten sich mehrere dieser Länder zu drängenden Fragen bezüglich ihrer Haltung aber nicht weiter äußern.

ZDF-Intendant Norbert Himmler sagte zu diesem Komplex nun am Freitag vor dem Fernsehrat: "Ich vertraue darauf, dass sich die Länder an das von ihnen selbst festgelegte Verfahren und die verfassungsrechtlichen Vorgaben halten werden." Er sprach zudem davon, dass das ZDF seinerseits eine "maßvolle" Anmeldung abgegeben habe, die unterhalb der Inflationsrate liege. Sie beinhalte somit "ein reales Minus".

Zufrieden zeigte sich Himmler derweil zum einen mit dem Ausbau des gemeinsamen Streaming-Netzwerks von ARD und ZDF. Es erreiche seinen Angaben zufolge mittlerweile 55 Prozent der Bevölkerung. Man liege damit auf Augenhöhe mit den internationalen Streaming-Plattformen. Zum anderen lobte er auch die Entwicklung des Spartenkanals ZDFneo - und stellte für das kommende Jahr neue Programme in Aussicht. Ansprechen sollen diese Personen zwischen 25 und 44 Jahren. Konkret geht es um eine abendfüllende Show und eine Late-Night-Show, die mit einem Social-Media-affinen Host und einer jungen Produktionsfirma aktuelle Themen zielgruppengerecht aufbereiten soll. Zuletzt war bei ZDFneo die Late-Night-Show "Studio Schmitt" zu Ende gegangen.