Der SWR geht für das kommende Jahr von Aufwendungen in Höhe von 1,37 Milliarden Euro aus, demgegenüber stehen aber wohl nur Erträge von 1,32 Milliarden Euro. In Summe erwartet man so einen Bilanzverlust in Höhe von 51 Millionen Euro. Rechnet man verschiedene Sondereffekte noch dazu, beträgt das anvisierte Minus sogar 72 Millionen Euro. Der Verwaltungsrat des SWR hat den entsprechenden Haushaltsplan mit diesen Zahlen nun festgelegt.
Geldprobleme wird der SWR aber wohl keine bekommen. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, werde man den Fehlbetrag durch Liquiditätsreserven aus dem zurückliegenden Spar- und Umbauprozess ausgleichen. Die Mehrerträge, die über die KEF-Empfehlung aus dem 22. und 23. Bericht hinausgehen, wird der SWR dabei nicht anfassen dürfen. Diese werden nach SWR-Angaben so zurückgehalten, wie es die KEF vorgegeben hatte.
In den Zahlen eingepreist sind wohl auch schon die veränderten Rahmenbedingungen an den Zinsmärkten. Für das vergangene Jahr hatte der SWR im Sommer einen operativen Verlust in Höhe von 61,4 Millionen Euro bekanntgegeben, ausgegangen war man allerdings von mehr als dem Doppelten. Für das laufende Jahr hatte der SWR mal ein Minus in Höhe von 100 Millionen Euro prognostiziert, was man ebenfalls durch Liquiditätsreserven finanzieren wollte.
SWR-Intendant Kai Gniffke sagt zu den nun vorgelegten Zahlen: "Der Haushaltsplan für 2024 zeigt, dass verantwortungsvolle Haushaltsführung und in die Zukunft investieren sich nicht ausschließen. Der SWR treibt seine digitale Transformation weiter voran und nimmt Geld für Innovation in die Hand. Gleichzeitig treten wir an den richtigen Stellen auf die Bremse. Wir möchten zudem weiter auf enge Kooperation in der ARD setzen und gemeinsam noch effizienter werden."
Der Vorsitzende des SWR-Verwaltungsrats Hans-Albert Stechl ergänzt: "Die SWR-Gremien haben sich in einem gestuften Prozess ausführlich mit dem Haushaltsplan-Entwurf befasst. Der Haushaltsplan schafft einen angemessenen Ausgleich zwischen notwendigen Investitionen in die Zukunft und Sparmaßnahmen wegen der finanziellen Herausforderungen im kommenden Jahr. Zentral ist dafür weiterhin der zurückliegende Einspar- und Umbauprozess, der dem SWR bei der digitalen Transformation zugute kommt."