Nicole Küchler-Stahn wird neue Verwaltungsdirektorin des RBB, der Rundfunkrat hat sie am Montag auf einer Sitzung gewählt und ist damit dem Vorschlag von Intendantin Ulrike Demmer gefolgt. Küchler-Stahn tritt ihr Amt zum 1. Januar des kommenden Jahres an, gewählt ist sie bis zum 31. Dezember 2028. Ob sie aber tatsächlich so lange Direktorin beim RBB sein wird, entscheidet sich wohl erst im kommenden Jahr.
Ursprünglich war geplant, dass der RBB die Verwaltungsdirektion sowie die Produktions- und Betriebsdirektion zusammenlegt. Beschlossen wurde das seinerzeit unter Interimsintendantin Katrin Vernau. Neu-Intendantin Ulrike Demmer hat diesen Plan vorerst gestoppt und will erst einmal die Mindestanforderungen an den künftigen RBB klären - und dann über eine mögliche Zusammenlegung der Direktionen entscheiden. Was passiert, wenn die Bereiche tatsächlich zusammengelegt werden, ist unklar. Produktions- und Betriebsdirektor ist aktuell Andreas Owsinski.
Nicole Küchler-Stahn folgt als Verwaltungsdirektorin des RBB Sylvie Deléglise, die dieses Amt bislang geschäftsführend inne hatte. Die neue starke Frau beim RBB kommt von Außen: Sie hält derzeit eine Professur für Public und Nonprofit Management an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Sie lehrt und forscht mit den Schwerpunkten Öffentliches Haushalts- und Rechnungswesen, Controlling, insbesondere Ziel- und Kennzahlensteuerung, Personal- und Organisationsmanagement sowie Diversity Management. Sie ist seit rund einem Jahr auch Vorsitzende des Akademischen Senats der HTW. Vor ihrer Zeit an der HTW Berlin war Küchler-Stahn als Professorin mit gleichlautender Denomination an der Frankfurt University of Applied Sciences tätig.
Eine zweite wesentliche Säule der beruflichen Laufbahn von Küchler-Stahn bildet nach RBB-Angaben die praktische Gestaltung und Umsetzung von Modernisierungs- und Transformationsprozessen in öffentlich-rechtlichen Organisationen. Es ist wohl ein Punkt, der vielen Rundfunkrätinnen und Rundfunkräten gefallen haben dürfte. Modernisierungs- und Transformationsprozesse sind insbesondere im RBB gefragt.
RBB-Intendantin Ulrike Demmer sagt zur Personalie: "Nicole Küchler-Stahn ist für die Position der Verwaltungsdirektorin eine ideale Besetzung. Sie bietet dem RBB die Chance, die anstehenden, tiefgreifenden Reformen mit hohem Sachverstand mit Blick auf Prozesse und die Bedingungen im öffentlichen Sektor in Angriff zu nehmen. Sie hat wiederholt unter Beweis gestellt, dass sie auch schwierige und für die Betroffenen herausfordernde Veränderungsprojekte zu einem guten Abschluss bringen kann. Mit ihrer ausgewiesen hohen fachlichen Expertise, einem vorurteilsfreien Blick auf die Umstände im RBB und hoher Umsetzungskompetenz wird sie eine zentrale Rolle bei der Neubestimmung des RBB einnehmen können. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit."
Nicole Küchler-Stahn selbst sagt: "Die Bedeutung des RBB für die Meinungsbildung in der Region wächst in Zeiten der Polarisierung. Wenn der RBB hier seinen zentralen Auftrag programmlich gut umsetzen will, benötigt er eine funktionierende und effiziente Verwaltung, die einerseits die nötigen Kontrollmechanismen verlässlich bereitstellt und nachhält, vor allem aber für reibungslose und transparente Abläufe im Haus und im Zusammenspiel mit Dritten sorgt. Dazu möchte ich im Team mit vielen Kolleginnen und Kollegen im Sender gerne beitragen. Das ist sicher eine herausfordernde Tätigkeit, aber ich freue mich sehr darauf."