Am Ende war es eine Mischung aus schlechten Quoten und wirtschaftlichen Aspekten, die dazu führt, dass RTL jetzt entschieden hat, nach fast 30 Jahren die Wochenend-Ausgabe seines Boulevardmagazins "Explosiv" aus dem Programm zu nehmen. Wie der Sender gegenüber DWDL.de bestätigte, soll die letzte Ausgabe von "Explosiv Weekend" am 16. Dezember ausgestrahlt werden, ehe ab 2024 kostengünstige Wiederholungen von Gerichtsshows den Sendeplatz füllen sollen.
Die Belegschaft von RTL News wurde nach DWDL.de-Informationen am Nachmittag über den Schritt informiert. Es wird demnach keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die handvoll Mitarbeitenden, die exklusiv für das Format gearbeitet haben, sollen künftig für das werktägliche Magazin oder bei anderen Formaten eingesetzt werden, heißt es.
Da sich die werktäglichen Ausgaben ihren Sendeplatz allerdings mit den RTL-Regionalmagazinen teilen, wird die Marke "Explosiv" bei einigen Zuschauerinnen und Zuschauern nun wohl zwangsläufig gänzlich aus dem Bewusstsein verschwinden. Die Kölner Magazin-Expansion, die vor zwei Jahren eingeleitet wurde, findet damit zugleich ihr vorläufiges Ende. Im Mai hatte sich der Privatsender wegen schwacher Quoten bereits von dem erst 2021 eingeführten Ableger "Explosiv Stories" und der kurzen 17-Uhr-Ausgabe von "RTL aktuell" getrennt.
Auch im Falle von "Explosiv Weekend", das zuletzt samstags um 16:45 Uhr lief, gab es wohl nur noch wenig Hoffnung, das Ruder herumzureißen. Mit weniger als 700.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie nur rund sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lief es für das Magazin in diesem Jahr so schlecht wie noch nie. Das Promi-Magazin "Gala", das im Anschluss an "Explosiv Weekend" läuft und aktuell ebenfalls unter den Vorjahres-Quoten liegt, ist von dem Schritt allerdings nicht betroffen und soll auch weiterhin im Programm bleiben.
Trotz der Reduzierung mehrerer Magazin-Sendeplätze ist der Anteil an Nachrichten- und Magazin-Sendeplätzen bei RTL weiterhin hoch: Von 106.000 Sendeminuten pro Jahr ist die Rede - über 10.000 mehr als noch vor zwei Jahren. Immerhin: Die regulären "Explosiv"-Ausgaben schlagen sich von Montag bis Freitag recht solide. Hierauf soll nun der Fokus der Redaktion liegen.