Das TV-Publikum wünscht sich mehr Präsenz von Klimawandel und Biodiversität - also die Berichterstattung über die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft - in den Fernsehprogrammen sowie klare Sendeplätze. Das geht aus einer Studie hervor, die die MaLisa-Stiftung gemeinsam mit ARD, ZDF, ProSiebenSat.1 und RTL Deutschland auf den Weg gebracht hat.

Demnach möchten 62 Prozent der Zuschauerinnen und Zuschauer, dass der Klimawandel in Zukunft häufiger thematisiert wird. Den Wunsch nach einem täglichen Update im TV-Programm zu Klimawandel und Biodiversität äußern 40 Prozent. Allerdings zeigt die Studie zugleich, dass fast die Hälfte der Befragten des Klima-Themas teilweise oder komplett überdrüssig sind. Über die Hälfte der Befragten sagt jedoch, dass Extremwetter-Ereignisse ihre Wahrnehmung vom Klimawandel verändert haben.

Die Analyse stellt weiter heraus, dass Biodiversität im TV vom Publikum als kaum präsent wahrgenommen wird. Den Themenbereich Klimawandel empfinden die Nutzerinnen und Nutzer als sehr viel präsenter. Tatsächlich liegt der relative Anteil von Klimawandel im untersuchten Zeitraum nur bei 1,8 Prozent der Sendeminuten insgesamt, der Anteil von Biodiversität sogar nur bei 0,2 Prozent.

"Es war meiner Tochter und mir enorm wichtig, diese Studie zu initiieren und zu begleiten", sagt Maria Furtwängler, Mitgründerin der MaLisa Stiftung. "Sie verdeutlicht, dass der Verlust von Biodiversität im TV eine Randexistenz führt. Dabei geht es hier um unsere Lebensgrundlagen wie fruchtbare Böden, sauberes Wasser und Atemluft und damit um alle Lebensbereiche von Wirtschaft, Gesundheit bis hin zu Unterhaltung. Es liegen große Chancen darin, gute Geschichten über Klima- und Artenschutz und neue formale Ansätze und Übersetzungen zu finden."