Der RBB will 270.000 Euro von Patricia Schlesinger zurückhaben, das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts Berlin gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Wann der Prozess startet, steht derweil noch nicht fest. Nach Gerichtsangaben geht es bei der Forderung des RBB im Wesentlichen um die Rückzahlung variabler Vergütungen.
Die dpa schreibt, bislang hätte der RBB lediglich knapp 30.000 Euro von Schlesinger gefordert, das stütze sich auf eine Zahlung im Jahr 2019. Inzwischen fordere man Vergütung auch aus anderen Jahren zurück. Allerdings hatte "Business Insider" schon vor Monaten berichtet, dass der RBB mehr als 250.000 Euro von Schlesinger haben will (DWDL.de berichtete). Damals forderte der RBB vor Gericht zunächst noch die genannten 30.000 Euro, der Verwaltungsrat hatte da aber schon eine Ausweitung dieser Summe beschlossen.
Sowohl Schlesinger als auch der damalige Chef-Aufseher des RBB, Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf, haben die Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung immer wieder zurückgewiesen. Im RBB sieht man das mittlerweile offenkundig anders, noch ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin aber - das Verfahren am Berliner Landgericht ist aber unabhängig davon. Im Sommer wurde Schlesinger durch ein Gutachten in Sachen Messe Berlin entlastet, es stehen aber noch viele weitere Vorwürfe im Raum. Eine vom RBB in Auftrag gegebene, externe Compliance-Untersuchung wurde vorzeitig beendet, weil die Kosten aus dem Ruder liefen.
Schlesinger wiederum erhebt ebenfalls Forderungen gegen den RBB und klagte zuerst gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber. Die ehemalige Intendantin fordert ihrerseits die Auszahlung ihrer Versorgungsleistungen - beginnend mit dem Ruhegeld. Ursprünglich beliefen sich die Forderungen hier auf mehr als 18.000 Euro im Monat, da Schlesinger inzwischen aber für ein nicht genanntes neues Unternehmen arbeitet, hatte man die Forderung zuletzt um einen nicht bekannten Betrag reduziert.