Seit Monaten wird darüber spekuliert, dass Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründet. Nun will sie diesen Plan offenbar tatsächlich in die Tat umsetzen und am Montag in Berlin ihren Verein "BSW - Vernunft und Gerechtigkeit" vorstellen. "Aus aktuellem Anlass", wie es heißt, hat die ARD deshalb jetzt für die kommende Woche eine Programmänderung angekündigt.
Die ursprünglich für den Mittwochabend geplante Ausstrahlung der Langzeit-Dokumentation "ARD Story: Der Bruch. Sahra Wagenknecht und Die Linke" soll nun schon am Montag um 22:50 Uhr im Ersten ausgestrahlt werden, wie der Sender mitteilte. Ursprünglich sollte die Ausstrahlung erst am Mittwochabend erfolgen, wo nun im Anschluss an die "Tagesthemen" der dritte Teil der "ARD Wissen"-Reihe "Legendäre Experimente: Robbers Cave" laufen wird. In der ARD-Mediathek wird die Doku über Wagenknecht schon am Samstag zum Abruf bereitstehen.
Birgit Wärnke hat für die "ARD-Story", eine Koproduktion von NDR und RBB, verschiedene Politikerinnen und Politiker der Linken knapp ein Jahr lang begleitet. Auf der einen Seite Sahra Wagenknecht - und auch ihren Ehemann und Mitgründer der Partei Oskar Lafontaine -, auf der anderen ihre erbitterten Gegnerinnen und Gegner, also Vertreter der sogenannten Progressiven Linken, etwa die ehemalige Sozialsenatorin aus Berlin Elke Breitenbach und ihren Ehemann, den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Thomas Nord. Außerdem die Parteivorsitzende Janine Wissler sowie Gregor Gysi, der versucht hat, den Streit zu schlichten.
In der Dokumentation zeichnet Wärnke nach Angaben des NDR "das Bild eines tiefen Zerwürfnisses und unüberbrückbarer Gegensätze, die selbst Urgestein Gregor Gysi nicht mehr kitten kann". Sie sei daher die "Chronik des Auseinanderfallens einer Partei".