Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Alexander Graf das "Medium Magazin" verlässt, um stattdessen Chefredakteur und Geschäftsführer von "Übermedien" zu werden, wo sich die beiden Grüner Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz sich somit aus der Leitung zurückziehen, als Autoren und Gesellschafter aber weiterhin an Bord bleiben.

Dafür wechselt im Gegenzug zum Jahreswechsel der bisherige Redaktionsleiter von "Übermedien" Frederik von Castell in die Gegenrichtung und übernimmt die Chefredaktion des "Medium Magazin", das im Medienfachverlag Oberauer erscheint. Frederik von Castell hat vor seiner Zeit bei "Übermedien" als Faktenchecker bei der Deutschen Presse-Agentur und als Datenjournalist für den Hessischen Rundfunk und den Südwestrundfunk gearbeitet.

Von Castell sagt zu seinem neuen Job: "Guter Medienjournalismus zeichnet sich weder durch den streng erhobenen Zeigefinger und schnelle Verrisse aus, noch liefert er der Branche in braven Gesprächen eine Nabelschau. Er leistet fundierte Kritik und legt dabei an sich selbst höchste Maßstäbe an. Er bietet allen, die unermüdlich immer besseren Journalismus machen wollen, Unterstützung und neue Perspektiven. Und er soll Freude bereiten: denen, die ihn lesen, genau wie denen, die ihn machen. Das sind meine eigenen Ansprüche, vor allem aber sehe ich all das im 'Medium Magazin'. Es könnte deshalb keine Aufgabe geben, auf die ich mich mehr freuen würde."

2020 wurde Frederik von Castell vom "Medium Magazin" als einer der "Top 30 unter 30" ausgezeichnet - was er selbst als "Booster für meine Wahrnehmung über die Datenjournalismus-Nische hinaus und für mein Selbstvertrauen" bezeichnet. "Die Stärkung des journalistischen Nachwuchses ist mir nicht nur als Trainer, sondern auch als Medienjournalist ein enormes Anliegen. Beim 'Medium Magazin' möchte ich Talenten noch stärker Gehör verschaffen und mit unserem Magazin Kontext und Know-how bieten."

Verleger Johann Oberauer sagt: "Frederik von Castell repräsentiert die junge Generation im Journalismus, umfassend ausgebildet, breit interessiert. Dieser Generation fällt eine Schlüsselrolle zu. Sie muss junge Leserinnen und Leser finden und zugleich die zunehmend älter werdenden Kunden halten. Keine leichte Aufgabe, wenn dabei noch ein Technologiesprung zu bewältigen ist. Ich bin überzeugt, dass von Castell das hervorragend meistern wird, und ich freue mich, ihn noch ein paar Jahre auf diesem spannenden Weg begleiten zu dürfen."

"Übermedien" dankte Frederik von Castell für die Zusammenarbeit in den vergangenen beiden Jahren mit den Worten: "Mit seiner Begeisterung für Journalismus, seinen kritischen, pointierten Kommentaren zu dem, was dort mitunter schiefläuft, und seiner Leidenschaft für Daten und Fakten(checks) hat er Übermedien sehr bereichert."