Mit Spannung und eventuell auch etwas Nervosität dürfte die Sat.1-Führungsriege am frühen Dienstagmorgen auf die Zahlen geschaut haben, die immer zuerst eintreffen: Die Tagesmarktanteile. Und eventuell hat man da schon etwas durchgeschnauft. Am Montag sicherte sich Sat.1 6,5 Prozent bei den klassisch Umworbenen. Das ließ den Rückschluss zu, dass es vermutlich in der neugestalteten Sendeschiene nach 15 Uhr nicht ganz in die falsche Richtung lief.
Das bestätigten dann auch die Quoten, die gegen 8:15 Uhr eintrafen. Für alle Neustarts gilt: Keiner hat die bisherige Situation verschlechtert, angesichts der schlechten Quoten des "Vollen Hauses" war das allerdings auch nur schwer möglich. Es waren sogar (leichte) Marktanteilssteigerungen möglich, was insbesondere beim wichtigen 19-Uhr-Projekt von Filmpool für Senderchef Daniel Rosemann erfreulich ist. Die Debütfolge der neuen Daily sicherte sich im Schnitt 4,5 Prozent Marktanteil. Das ist ein Ergebnis, das streng genommen weiter unter dem Sat.1-Senderschnitt liegt. "Lenßen übernimmt" kam zuletzt aber nur selten auf solche Werte. Zwischen Juli und Oktober bewegten sich die Episoden auf dem Slot im Schnitt bei weniger als dreieinhalb Prozent.
Und auch beim Blick auf die Gesamt-Reichweite sieht es nicht ganz schlecht aus: Im Schnitt interessierten sich 720.000 Personen für den Start der Geschichte am Schliersee. Auffallend ist: Die Serie mit Caro Frier hat viele Menschen angelockt, die nicht der klassischen Zielgruppe angehören. Das um 18 Uhr gezeigte "Lebensretter hautnah" erreichte rund 360.000 Personen – die Sat.1-Daily hat das Ergebnis also verdoppelt. Bei den 14- bis 49-Jährigen stieg die Reichweite nur von 120.000 auf 170.000 (jeweils im Durchschnitt). Die Medi-Soap kam ab 18 Uhr auf 4,4 Prozent.
Am Nachmittag waren derweil die Formate "We are Family" und "Die Tier-Docs!" mit fünf und 4,8 Prozent in der Zielgruppe gestartet. 0,27 und 0,22 Millionen schauten zu. Gegenüber dem "Vollen Haus" ist auch das eine Verbesserung, wenngleich Sat.1 mittelfristig noch mehr zum Ziel haben müsste. Die auf eine knappe halbe Stunde Sendezeit verlängerte "Newstime" holte schließlich ab 19:45 Uhr 4,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, "Hochzeit auf den ersten Blick" punktete zur Primetime dann mit rund 1,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Ermittelt wurden gute 9,1 Prozent bei den Jüngeren.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;