Ein für den Fernsehsender Welt arbeitendes Team bestehend aus Kameramann und Reporter ist am Samstagnachmittag in Berlin bedroht worden. Wie der Sender on air mitteilte, seien die beiden von "einer Gruppe arabischstämmiger Männer und einer Frau" umringt und gezwungen worden, Bildaufnahmen zu löschen. Das Fernsehteam hatte vorher Passantinnen und Passanten interviewt und dabei zu ihrer Meinung zum Angriff der Hamas auf Israel befragt.

Ins Welt-Studio geschaltet wurde nach dem Angriff der konkret betroffene Reporter: "Auf einmal kam eine Traube von jüngeren Männern auf uns zu und hat gesagt, ihr habt uns hier gefilmt, das dürft ihr nicht." Sie forderten, das Material solle gelöscht werden. Der Journalist sagte, er mache den Beruf nun seit 18 Jahren und er könne sich nicht daran erinnern, schon einmal Material gelöscht zu haben. "Das haben wir unserer eigenen Sicherheit zuliebe getan." Jörg Reichel von der Deutschen Journalistenunion habe die Situation mitbekommen und die Polizei gerufen.

In einem Fernsehbeitrag des zu Axel Springer gehörenden Senders erklärte der Mann, dass dies "eine bedrohliche Situation für die Kollegen" gewesen sei. Sie hätten auch nicht anders gekonnt als die Aufnahmen in der Tat zu löschen, "weil es sonst übergreiflich geworden wäre."

Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt forderte die Berliner Innensenatorin auf, den Vorfall aufzuklären und zudem Konsequenzen zu ziehen. Jan Philipp Burgard, der Chefredakteur des Fernsehsenders Welt, erklärte: "Wir verurteilen diesen Angriff auf die Pressefreiheit inmitten der deutschen Hauptstadt aufs Schärfste."