Im Geschäftsjahr 2022 hat der NDR einen Überschuss in Höhe von 67,7 Millionen Euro erwirtschaftet, das wurde jetzt bekannt. Der Rundfunkrat des Senders hat den Jahresabschluss jetzt einstimmig genehmigt. 2022 sei vor allem von Einmaleffekten geprägt gewesen, heißt es vom Rundfunkrat. Operativ war der NDR eigentlich von einem Fehlbetrag in Höhe von 38 Millionen Euro ausgegangen.
Damit setzt sich beim NDR das fort, was zuletzt auch schon bei anderen ARD-Anstalten sichtbar war. Vor allem durch die Zinsentwicklung sind die Ergebnisse der Sender deutlich besser als noch im Jahr 2021 prognostiziert. Neben der Zinsentwicklung nennt der NDR-Rundfunkrat als Gründe für das Ergebnis auch die Tatsache, dass Energiepreise weniger stark als angenommen gestiegen seien. Zudem hätte die wirtschaftliche Lage im norddeutschen Sendegebiet zur Folge, dass es mehr Erträge aus dem Rundfunkbeitrag gab als gedacht.
Diese zusätzlichen Erträge darf der NDR nach Vorgaben der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) allerdings nicht in der laufenden Beitragsperiode verwenden, sie müssen stattdessen in die kommende Periode übertragen werden, damit der Rundfunkbeitrag dann möglichst gering gehalten werden kann. Durch das starke Jahr 2022 verfüge der NDR nun über "einen wichtigen Baustein", um die aktuelle Beitragsperiode, die noch bis 2024 geht, ausgeglichen abschließen zu können, so der Rundfunkrat.
Dietmar Knecht, Vorsitzender des NDR-Rundfunkrates, sagt: "Ich freue mich über das unerwartet positive Ergebnis, denn es gibt dem NDR einen kleinen finanziellen Spielraum für die nächsten beiden Jahre, in denen zusätzlich zu den laufenden Transformations- und Digitalisierungsprozessen weitere herausfordernde Aufgaben anstehen. Ein effizienter Umgang mit den Beitragsmitteln bleibt daher auch in 2023 und 2024 das Gebot der Stunde."