Spekulationen über einen größeren Umbau der "Hamburger Morgenpost" gab es schon im Sommer, nun hat sich Verleger Arist von Harpe entschieden. Gegenüber "Medieninsider" bestätigte er, dass das Blatt in Zukunft nur noch einmal pro Woche, dann aber in breitem Umfang, gedruckt erscheinen soll. Möglicherweise wird es die wöchentliche "MoPo" bald immer ab freitags am Kiosk geben. 2023 bleibt aber noch alles, wie es ist, die Umstellung soll im ersten Quartal kommenden Jahres erfolgen, heißt es.

 

Mit dem Umbau geht auch ein Stellenabbau einher. Gegenüber "Medieninsider" heißt es, dass man davon ausgehe, dass 15 Stellen wegfallen sollen. Publizistische Power, so heißt es, solle allerdings nicht leiden. Der Stellenabbau soll in allen printspezifischen Bereichen passieren. Die Rede ist in diesem Zusammenhang von üblicher "Fluktuation" und Restrukturierungsprozessen, was wohl so viel heißen soll, wie dass man betriebsbedingte Kündigungen so gut es geht vermeiden möchte.

Wörtlich sagt von Harpe: "Das ist für alle Beteiligten ein schwieriges und natürlich auch sehr emotionales Thema, das wir fair und um Ausgleich bemüht durchführen wollen." Gemäß eines Dummys, der "Medieninsider" vorliegt, kann davon ausgegangen werden, dass die künftige "MoPo" gut 100 Seiten stark sein wird – das wären 40 mehr als bei der aktuellen Wochenausgabe. Thematisch will sich das Blatt dann weniger den Themen der vergangenen Woche widmen, sondern vermehrt vorausblicken. Das lässt Raum für "konstruktive Inhalte", in deren Umfeld dann gerne geworben werden soll.

Bestätigt sieht sich der Verleger übrigens auch in einer anderen These, die er nun nochmals wiederholte: "Die Zeit der gedruckten Tageszeitung nähert sich dem Ende." Entsprechend sei eine mopige Wochenzeitung, wie er es nennt, "der beste Weg".