Kai Gniffke will auch in den kommenden Jahren Intendant des Südwestrundfunks (SWR) bleiben, das hat der bisherige Chef der Anstalt und aktuelle ARD-Vorsitzende nun gegenüber den Gremien bekanntgegeben. Die Kontrolleure des SWR haben sich nun auch auf ein Verfahren für die anstehende Wahl verständigt. Demnach findet die Wahl des künftigen Intendanten bzw. der Intendantin auf einer gemeinsamen, öffentlichen Sitzung von Rundfunkrat und Verwaltungsrat am 8. Dezember in Stuttgart statt.
Wie in diesem Fall üblich, wird die Stelle öffentlich ausgeschrieben - zwingend vorgesehen ist das nicht. Neben dem Online-Auftritt SWR.de wird es die Stellenausschreibung auch auf "Zeit Online" zu finden geben. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Oktober. Ob es bei der Wahl im Dezember Alternativen zu Gniffke geben wird, steht aktuell also noch nicht fest.
Eine zwölfköpfige Arbeitsgruppe - bestehend aus den Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat, den Ausschussvorsitzenden beider Gremien sowie den Vorsitzenden der Landesrundfunkräte - wird die Wahl in den kommenden Wochen vorbereiten. Diese Arbeitsgruppe wird auch die eingehenden Bewerbungen sichten, über mögliche Vorstellungsgespräche entscheiden und letztlich dem Wahlgremium bis Mitte November einen Personalvorschlag unterbreiten.
"Transparentes und nachvollziehbares Verfahren"
Engelbert Günster, Vorsitzender des SWR-Rundfunkrats betont, wie wichtig den Gremien die Transparenz des Verfahrens sei. Er sagt: "Eine öffentliche Ausschreibung ist weder rechtlich vorgeschrieben noch zwingend. Die Entscheidung darüber liegt im Ermessen der Gremien. Rundfunkrat und Verwaltungsrat wollen damit ein transparentes und für alle nachvollziehbares Verfahren sicherstellen."
Und Hans-Albert Stechl, Vorsitzender des SWR-Verwaltungsrats, ergänzt: "Seit der Gründung des Südwestrundfunks im Jahre 1998 ist die Stelle der Intendantin oder des Intendanten stets öffentlich ausgeschrieben worden - und zwar unabhängig davon, ob die Stelle neu zu besetzen war oder der Amtsinhaber zur Wiederwahl stand. Wir sehen keinen Grund, an diesem bewährten Verfahren etwas zu ändern."
Noch wird Kai Gniffke aber rund ein Jahr lang im Amt sein, sein aktueller Vertrag läuft erst zum 31. August des kommenden Jahres aus. Die Wahl findet auch deshalb schon Ende 2023 statt, weil sie laut SWR-Staatsvertrag spätestens sechs Monate vor Ablauf der Amtszeit des bisherigen Intendanten erfolgen muss. Der Intendant oder die Intendantin des SWR wird für jeweils 5 Jahre gewählt, die künftige Führungsspitze des Senders wird also bis 2029 im Amt sein.