Dass es Veränderung im Moderationsteam des "Mima" geben wird, war bereits bekannt. MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer kündigte Ende August im DWDL.de-Interview an, nicht mehr auf verschiedene Hauptmoderatoren setzen zu wollen. Nun steht fest: Mit Tino Böttcher wird es einen solchen Hauptmoderator geben, der künftig regelmäßig durch die Sendung führt. Seine Vertretung ist Wiebke Binder. Sehr regelmäßig im "Mima" zu sehen sein wird aber auch Ex-Bobfahrerin und Olympiasiegerin Mariama Jamanka, die den Sport in der Sendung präsentiert. Zum Sport-Team gehört auch Stephanie Müller-Spirra, die vor allem vor Ort berichten soll.
Damit ist nun auch klar, dass künftig niemand mehr aus dem aktuellen "Mima"-Team die Sendung moderieren wird. Aktuell wird die Sendung noch vom RBB produziert. Weil der Sender das Format aus finanziellen Gründen aber nicht mehr verantworten wollte, übernimmt ab dem neuen Jahr der MDR. Dann wird auch der Standort der Sendung von Berlin nach Leipzig verlegt und die Sendezeit verdoppelt. Vor einigen Wochen gab es Verstimmungen bei zwei aktuellen Moderatoren der Sendung, weil diese sich im Casting-Prozess des MDR benachteiligt sahen. Der MDR wies das stets zurück.
Tino Böttcher volontierte nach seinem Studium in Jena und Weimar beim MDR. Seitdem moderiert der 40-Jährige zahlreiche Live-Sendungen, wie den "MDR Sachsenspiegel" und die Nachmittagssendung "MDR um 2", seit 2022 ist er zudem regelmäßig bei tagesschau24 im Einsatz. Böttcher vereine zwei Kernkompetenzen, heißt es vom MDR: hohe Live-Sicherheit und Nähe zu den Menschen. Seine Vertretung Wiebke Binder moderiert seit 2014 die Hauptausgaben von "MDR Aktuell" und ist bundesweit hin und wieder in verschiedenen Sondersendungen im Ersten zu sehen.
Mariama Jamanka ist Ex-Profisportlerin und wurde 2018 Olympiasiegerin im Zweierbob. Seit zwei Jahren arbeitet sie als Co-Kommentatorin und Interviewerin im Bob-Team des Wintersports im Ersten. Als Mitglied des Ethikrates des DOSB sei Mariama Jamanka auch weiterhin nah dran am deutschen Spitzensport, heißt es vom MDR, wo man in der Ex-Profisportlerin eine "ideale Besetzung für die Neuausrichtung der Sport-Inhalte im ‘Mima’" sieht.
"Ich freue mich darauf, künftig pünktlich zur Mittagszeit die wichtigsten Themen des Tages servieren zu dürfen – und bin davon überzeugt, dass den Zuschauerinnen und Zuschauern unser Menü aus aktuellen Informationen, hintergründigen Berichten, Talks und Service gut schmecken wird. Ich bin unglaublich stolz, eine so renommierte Sendung präsentieren zu dürfen und trete in riesige Fußstapfen meiner Moderationskolleginnen und -kollegen, die das Mittagsmagazin in den vergangenen 34 Jahren journalistisch geprägt haben", sagt der neue Hauptmoderator, Tino Böttcher. Und Mariama Jamanka ergänzt: "Im kommenden Jahr stehen mit der Fußball-EM im eigenen Land und den Olympischen Spielen in Paris gleich zwei Großereignisse an, die viele Menschen begeistern. Zugleich interessiert sich das Publikum für Breitensport und Fitnessthemen, Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen. Ich freue mich außerordentlich, diese sportliche Vielfalt zeigen, einordnen und stärken zu dürfen."
Neue Redaktion vereint "Mima", "Brisant" & "MDR um 4"
Für die Produktion der Sendung wird sich der MDR auch hinter der Kamera neu aufstellen. So hat die Rundfunkanstalt nun angekündigt, dass das "Mima" sowie "Brisant" und "MDR um 4" ab 2024 von der neuen Gemeinschaftsredaktion "Tagesmagazine und Dialog" verantwortet wird. Geleitet wird die neue Redaktion von Annette Just, die seit 2018 die Redaktion "Brisant" führt. Stellvertreterin und verantwortlich für die Bereiche Dialog, Produktentwicklung und Digitales wird Stefanie Undisz, seit 2021 Redaktionsleiterin des bisherigen MDR-Nachmittags. Kirsten Engelhard, bisher hauptverantwortlich für crossmediale Projekte in der Chefredaktion, wird Team-Leiterin des neuen ARD-"Mittagsmagazins".
MDR-Intendantin Karola Wille sagt: "Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, vor und hinter der Kamera ein starkes Team zusammenzustellen, das Qualitätsjournalismus auf Augenhöhe mit unserem Publikum leben wird. Das neue ARD-Mittagsmagazin unter Federführung des MDR wird künftig noch mehr die regionale Vielfalt der gesamten Bundesrepublik abbilden – von Görlitz bis Aachen, von der Zugspitze bis Rügen. Es wird ein Schaufenster der Regionen, nah an den Menschen, konstruktiv und dialogisch mit einer publizistischen Grundfarbe Zuversicht – das ist das Versprechen des neuen ‘Mima’. Die ARD stärkt ihr Engagement im Osten und zugleich das Informationsprofil des Ersten Deutschen Fernsehens." Wenn das MDR-"Mima" on Air geht, wird Wille aber schon nicht mehr im Amt sein. Ihr Nachfolger Ralf Ludwig startet im November.
ARD-Programmdirektorin Christine Strobl sagt: "Das Mittagsmagazin ist eine Institution. Wir freuen uns, dass es 2024 in neuem Glanz und doppelt so lange wie bisher im Ersten erstrahlt: zwei Stunden hintergründige Information aus allen Regionen der ARD und ganz nah an den Menschen. Wir danken dem Federführer MDR, dass er das ‘Mima’ für die ARD künftig aus Leipzig sendet. Es ist dem MDR gelungen, mit Tino Böttcher und Mariama Jamanka zwei neue und profilierte Köpfe für die Moderation zu gewinnen, die uns künftig kompetent über die Mittagszeit begleiten werden."