Bereits vor einigen Wochen hat die BG Germany GmbH, ehemals Busch Glatz Germany, Insolvenz angemeldet (DWDL.de berichtete). Das ist das Unternehmen, in dem Branchentitel wie "Meedia" und "Blickpunkt Film" herausgegeben werden. Die Geschäftsführung wollte das komplexe Firmenkonstrukt damals in Eigenregie sanieren - und hatte dafür auch grünes Licht. Nun haben sich die Vorzeichen allerdings verändert. 

"Die Erreichung des Eigenverwaltungsziels, insbesondere eine angestrebte Sanierung hat sich als aussichtslos erwiesen", heißt es nun in einer Veröffentlichung des Amtsgerichts Mönchengladbach. Dementsprechend wurde die Eigenverwaltung des Insolvenzverfahrens aufgehoben - damit geht nichts mehr ohne den Insolvenzverwalter, der nach wie vor Daniel Zumhasch heißt. Personen, die noch Verpflichtungen gegenüber der Schuldnerin haben, sind nun aufgefordert, diese nicht mehr an eben die Schuldnerin zu leisten, sondern an den Insolvenzverwalter.

Unklar ist nun, wie es weiter geht. Timo Busch und Torsten Glatz hatten die BG Germany bzw. deren Vorgängerin gemeinsam geführt, vor der Insolvenz gab Busch aber den Geschäftsführer-Posten ab. Busch erklärte jedoch schon vor einigen Wochen, dass er im vierten Quartal mit finanzieller Unterstützung der Bayerischen Beteiligungsgesellschaft  Titel wie "Meedia" und "Blickpunkt Film" zurückkaufen und weiterführen wolle, diese sollten Teil der Busch Group werden. 

Ob es dabei bleibt, ist jetzt unklar. Timo Busch antwortet trotz mehrmaliger Nachfrage nicht auf eine DWDL.de-Anfrage. Und auch der Insolvenzverwalter will sich nicht zum aktuellen Stand äußern. Das Büro von Daniel Zumhasch erklärt, man beantworte grundsätzlich keine Presseanfragen - und verweist stattdessen auf die Schuldnerin, also das Unternehmen, dessen Geschäftsführer Torsten Glatz ist. Das ist insofern merkwürdig, weil Glatz durch die Insolvenz keine Handlungsfreiheit mehr hat, alles muss durch den Insolvenzverwalter abgesegnet werden. Als DWDL.de Glatz telefonisch erreicht, will aber auch der sich nicht zur Zukunft und dem möglichen Verkauf einzelner Titel äußern. 

Durch die Aufhebung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung und die fixe Einsetzung des Insolvenzverwalters dürfte der Plan von Timo Busch, einige Titel unter einem neuen Dach fortzuführen, jedenfalls nicht einfacher geworden sein. Der Insolvenzverwalter dürfte dem Verkauf wohl nur zustimmen, wenn für die insolvente BG Germany GmbH substanziell etwas hängen bleibt. Ob er ein entsprechendes Angebot vorlegt, kann oder will Timo Busch aktuell nicht sagen. 

Hinzu kommt, dass es rund um den Firmenkosmos von Timo Busch und Torsten Glatz nun das nächste Unternehmen gibt, das in finanziellen Schwierigkeiten ist. So hat die PR-Agentur Publyc wegen "Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung" ebenfalls Insolvenz angemeldet. Hier hat man es gar nicht erst mit einer Eigenverwaltung versucht, als Insolvenzverwalter wurde Christoph Niering eingesetzt. Gläubiger können ihre Forderungen noch bis Ende September beim Insolvenzverwalter anmelden, Ende Oktober folgt schließlich die Gläubigerversammlung. Geschäftsführer von Publyc war zuletzt Torsten Glatz, aber auch Timo Busch war bis vor wenigen Wochen noch als Geschäftsführer eingetragen.