Nach einem kurzen Zwischenhoch im Juli fiel der Anteil an frischem Programm bei ProSieben im August wieder deultich ab, nach einem Minus von 17 Prozentpunkten landete man im Frische-Ranking nun wieder deutlich hinter Sat.1, das unter anderem von mehreren Fußball-Übertragungen profitierte und das Verfolgerfeld hinter dem Spitzentrio nun wieder anführt.
Allerdings bleibt festzuhalten, wie stark Sat.1 auch weiterhin hinter den Vorjahres-Werten hinterherhinkt. Im August 2022 hatte Sat.1 noch einen Frische-Anteil von 59 Prozent vorzweisen, auch auf die ersten acht Monate des Jahres betrachtet liegt der Anteil an Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen um satte 14 Prozentpunkte niedriger als noch ein Jahr zuvor. Bei keinem anderen Sender ist ein so signifikanter Rückgang festzustellen.
Der Wiederholungs-Anteil im Abendprogram beträgt somit bislang jedenfalls beträchtliche 60 Prozent. Einen ähnlich hohen Wert ermittelten wir allerdings auch für Vox, hier lag er allerdings auch im letzten Jahr nur geringfügig niedriger.
Den Platz an der Spitze verteidigte unterdessen auch im August wieder RTL, das etwa drei Viertel seines Abendprogramms mit neuen Sendungen bespielte, dahinter folgt das ZDF und mit etwas mehr Abstand Das Erste. Alle acht großen Sender zeigten am Abend mehr Wiederholungen als im August vergangenen Jahres, wobei der Rückgang bei Kabel Eins besonders groß ausfiel.
FIX-Punkte August 2023 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum August 2022 |
Jahresschnitt '23 (vs 01-08/22) |
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RTL | 75 von 100 | -4 | -10 | 87 (-3) |
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ZDF | 69 von 100 | +8 | -12 | 81 (-1) |
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Das Erste | 60 von 100 | +0 | -7 | 76 (-3) |
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Sat.1 | 43 von 100 | +6 | -14 | 40 (-14) |
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ProSieben | 35 von 100 | -17 | -6 | 53 (+0) |
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VOX | 31 von 100 | +8 | -2 | 42 (-3) |
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RTLzwei | 21 von 100 | -12 | -12 | 34 (+0) |
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kabel eins | 17 von 100 | -8 | -17 | 23 (-2) |
Wie wir die Daten erheben und wie sie zu interpretieren sind
Wir werten Monat für Monat das Programm der acht großen Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus und ermitteln den Anteil an "frischem Programm", wozu wir Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren rechnen. Sendungen, die vorab gestreamt werden konnten, gelten hier ebenfalls als "frisches Programm". Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird.
Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung.